Kopenhagen. Nach dem lockeren 6:0-Aufgalopp im DFB-Pokal stehen für Leverkusen zwei bedeutende Spiele an. Eingebettet in den Bundesliga-Saisonstart will Bayer sich in den Playoff-Spielen gegen den FC Kopenhagen für die Champions-League-Gruppenphase qualifizieren.
Endspiele schon zum Saisonstart: Für Bayer Leverkusen steht in den beiden Playoff-Partien gegen den FC Kopenhagen sehr viel auf dem Spiel. Nicht nur aus finanzieller Sicht, sondern auch aus Prestige- und sportlichen Gründen will der Fußball-Bundesligist unbedingt die Champions-League-Gruppenphase erreichen. "Es geht darum, in den beiden Spielen das zu Ende zu bringen, was die Mannschaft sich in der vergangenen Saison erarbeitet hat", sagte der neue Bayer-Trainer Roger Schmidt am Montag vor dem Abschlusstraining im Telia Parken Stadion in Kopenhagen. Sein Team sei für das Hinspiel beim dänischen Meisterschafts-Zweiten des Vorjahres am Dienstag (ab 20.45 Uhr live in unserem Ticker) gerüstet. "Wir sind gut vorbereitet und haben einen klaren Plan", betonte der Bayer-Coach.
"Das sind für uns die beiden Endspiele, mit denen die Saison beginnt", betonte auch Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade. "Wir wollen in die Champions League." Der Einzug in die Gruppenphase ist für den Bundesliga-Vierten der vergangenen Spielzeit auch finanziell lukrativ. Im Vorjahr erreichte Bayer in der Königsklasse das Achtelfinale und nahm knapp 25 Millionen Euro ein. Was wesentlich dazu beitrug, dass die Rheinländer im Sommer auf dem Transfermarkt rund 30 Millionen Euro investieren konnten.
Bayer-Neuzugang Calhanoglu will sich auf der Champions-League-Bühne beweisen
Mit dem 6:0 in der ersten Pokalrunde bei Alemannia Waldalgesheim konnte die Werkself nochmals Selbstvertrauen tanken. Auch wenn der Sechstligist im Mainzer Bruchwegstadion kein wirklicher Gradmesser war. "Die Partie in Kopenhagen wird ein ganz anderes Spiel", betonte der fünffache Torschütze Stefan Kießling. "Es geht um sehr viel. Da müssen wir einfach voll da sein."
Auf dem Torjäger ruhen in der dänischen Hauptstadt die Hoffnungen, eine gute Ausgangsbasis für das Rückspiel in einer Woche in der BayArena zu schaffen. Auch der 14,5 Millionen Euro teure Neuzugang Hakan Calhanoglu betritt nun endlich wie gewünscht die große europäische Fußball-Bühne, auf der er seine Klasse beweisen will. "Wir freuen uns auf das Spiel. Deswegen werden wir alles dafür tun, in Kopenhagen gut auszusehen", erklärte der neue Spielmacher, der mit seiner Qualität das Bayer-Spiel im Verbund mit den weiteren starken Offensivkräften auf die nächsthöhere Stufe heben soll.
Coach Solbakken will starkes junges Team präsentieren
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Die Dänen werden betreut vom ehemaligen Trainer des 1. FC Köln, Stale Solbakken. Mit dem Ex-Leverkusener Nicolai Jörgensen, der wegen einer Zerrung allerdings ausfällt, dem früheren Nürnberger Abwehrchef Per Nilsson und dem ehemaligen Bundesliga-Profi Marvin Pourie treffen die Bayer-Profis weitere Bekannte.
Derzeit läuft es beim FCK allerdings nicht besonders gut. In der Liga steht der Hauptstadtclub nach fünf Spieltagen nur auf Platz zehn, kassierte zuletzt gegen Tabellenführer FC Midtjylland die zweite Heimpleite hintereinander. Gleichwohl rechnet sich Solbakken, der eine neue Mannschaft mit Perspektive aufbauen will, gegen Bayer durchaus Chancen aus. "Ich möchte ein junges Team präsentieren, das zwei enge Spiele abliefert", sagte er dem "Kicker" (Montag).
Bewährungsprobe für Schmidt - Völler will Favoritenrolle gerecht werden
Für Schmidt ist es die erste große Bewährungsprobe als Bayer-Coach. Personell kann er fast aus dem Vollen schöpfen. Innenverteidiger Ömer Toprak, der wegen leichter Rückenbeschwerden im Pokal geschont wurde, ist bereit. "Mir geht es gut, ich bin fit", sagte er am Montag. "Alle freuen sich, dass es endlich los geht. Champions-League-Spiele sind immer was ganz Spezielles." Laut Sportchef Rudi Völler kann das Team den in der Vorsaison mit einem Kraftakt noch erreichten vierten Platz nun mit dem Champions-League-Einzug veredeln. "Kopenhagen ist ein gefährlicher Gegner. Aber wir wollen unserer Favoritenrolle unbedingt gerecht werden." (dpa)