Hamburg. . Der Hamburger SV kommt nicht zur Ruhe. Der milliardenschwere HSV-Investor Klaus-Michael Kühne hat sich zum Trainingauftakt gegen Trainer Mirco Slomka gestellt, an den er “nicht glaube“. Auch Rafael van der Vaart bekam sein Fett weg.

Investor Klaus-Michael Kühne hat sich mit einem Rundumschlag gegen die alte Führung und Trainer Mirco Slomka zum Trainingsauftakt des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV zu Wort gemeldet.

"Als Privatmann und HSV-Fan kann ich nur sagen, dass ich an diesen Trainer nicht glaube. Er hat in der Endphase der Saison keine Punkte geholt, er hat wahnsinniges Glück gehabt, dass der Abstieg verhindert wurde. Es war eine solche Zitterpartie, die möchte ich nicht noch einmal erleben", sagte Kühne in einem Interview des "Hamburger Abendblatts". Auch der von ihm finanzierte Kapitän Rafael van der Vaart solle sich einen neuen Verein suchen.

Der designierte Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer müsse entscheiden, ob Slomka nur eine Übergangslösung sei. Ganz kritisch sieht der Milliardär den Verbleib des alten Vorstands und Aufsichtsrats bis zum 1. Juli.

Calhanoglu soll nicht verkauft werden

"Leider sind nach der Mitgliederversammlung viele Dinge völlig aus dem Ruder gelaufen", meinte Kühne und nannte es "Brunnenvergiftung". Wenn nicht endlich die Reformer zum Zuge kämen, "muss ich mir ernsthaft überlegen, ob ich es nicht leid bin. Dies würde sicherlich eintreten, wenn jetzt plötzlich Hakan Calhanoglu wider besseres Wissens gegen unseren Willen verkauft wird."

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"Je näher der Trainingsstart rückt, desto mehr mache ich mir Gedanken, wie es in Hamburg laufen wird. Es wird schwierig für mich, wenn ich sehe, wie viel Wut und Hass da ist", sagte Calhanoglu der "Sport Bild". Der Angreifer war zuletzt nach seinem Wechselwunsch zu Bayer Leverkusen in sozialen Netzwerken massiv attackiert worden.

Calhanoglu selbst äußerte sich enttäuscht über Sportdirektor Oliver Kreuzer: "Er hat mich in diese Situation gebracht, in der ich gerade bin. In einem Vieraugengespräch hatte er mir zugesichert, dass wir eine Lösung finden. Das war vor den Relegationsspielen gegen Fürth. Am Montag nach dem Rückspiel in Fürth hat er euch Journalisten dann gesagt, dass ich definitiv bleiben werde. Das fand ich mies. Ich habe kein Vertrauen mehr zu Herrn Kreuzer."

Leverkusen soll dem HSV 12,5 Millionen Euro Ablöse geboten haben und sich mit dem Spieler einig sein. Die Hamburger lehnten das Gebot ab. (dpa)