München. Der Bayern-Trainer kann nur so viel gewinnen wie sein Vorgänger Jupp Heynckes. Das wissen alle. Deshalb wäre ein mögliches Scheitern in Champions League oder nationalem Pokal nicht zu hoch bewertet worden – wenn der Neue nicht zwischendurch den bajuwarischen Fluss gestaut hätte. Ein Kommentar.

Besser als unter Jupp Heynckes in der vergangenen Saison kann es in dieser Saison unter Pep Guardiola nicht laufen. Es kann nur exakt genau so gut laufen. Der Spanier kann wie sein Vorgänger auf der Trainerbank der Bayern das Triple gewinnen. Die nationale Meisterschaft, den nationalen Pokal und natürlich die Champions League.

Dass die Meisterschale so frühzeitig wie nie zuvor in der Historie der Bundesliga einsortiert wurde, lenkt dabei die Blicke stark auf die letzten beiden Edelmetallfälle. Und das ist für Guardiola ein Problem. Er hat nämlich nach Erfüllung von Auftrag eins geglaubt, es ginge nur noch darum, auch die beiden anderen Aufträge erfolgreich zu erledigen. Dabei ging es nebenbei darum, keine Ansatzpunkte für Kritiker bei einem möglichen Scheitern zu liefern.

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Hat Guardiola aber getan. Er hat nach der Titelvollendung den bajuwarischen Fluss gestaut. Er hat Spiele fahrlässig verloren. Und sollte er noch wichtigere Spiele verlieren, wird behauptet werden: Der alte Heynckes Jupp, der hatte die Sache besser im Griff. Erschüttern würde das die Bank, auf der Guardiola Platz genommen hat, natürlich nicht. Doch: Auf dem Anzug des Mannes, der das Bekleidungsniveau bei den Bayern so auffällig gehoben hat, wäre doch ein unschöner Fleck.