Mainz. Mainz kann zum fünften Mal nacheinander nicht gegen Hertha gewinnen. Beide Clubs bleiben mit dem 1:1 auf Tuchfühlung zu den internationalen Startplätzen. Die Hauptdarsteller des aktuellen Aufeinandertreffens heißen Ramos, Kraft und Choupo-Moting.
Hertha bleibt ein Angstgegner für den 1. FSV Mainz 05, das Rennen um die europäischen Startplätze zwischen beiden Teams ist weiter offen. Die Berliner erkämpften zum Abschluss des 24. Bundesliga-Spieltages bei den Rheinhessen ein 1:1 (1:0) - für Mainz war es der erste Punktverlust im eigenen Stadion im Jahr 2014. Von jetzt zwölf Begegnungen mit Hertha konnte der FSV nur zwei gewinnen. "In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht", sagte Hertha-Coach Jos Luhukay zur Steigerung seines Teams.
Ein kapitaler Fehler von Eric Maxim Choupo-Moting ermöglichte den Gästen am Sonntag vor 29 760 Zuschauern zunächst die Führung durch das 15. Saisontor von Adrian Ramos (51. Minute). Dann glich Choupo-Moting mit einem verwandelten Foulelfmeter aus (65.) - Treffer Nummer acht in der laufenden Spielzeit für den Mainzer Angreifer. Sami Allagui hatte zuvor den Mainzer Verteidiger Joo-Ho Park nur mit Foul stoppen können. Im Kampf um einen Platz in der Europa League liegen der Tabellensiebte Mainz (38 Punkte) und der Neunte Hertha (36) weiter in Lauerposition.
Tuchel startet mit drei nominellen Stürmern
Mainz-Coach Tuchel hatte in Choupo-Moting, Shinji Okazaki und überraschend auch Shawn Parker gleich drei etatmäßig Stürmer in die Startelf beordert - und das zeigte in der Coface Arena gleich die erhoffte Wirkung. Die Mainzer erarbeiteten sich die Spieldominanz und die besseren Chancen. "Mainz muss das Spiel schon entscheiden", räumte Berlins Trainer Luhukay im Pay-TV-Sender Sky ein.
Nicolai Müller, der nach Gelb-Sperre als Offensivkraft zurückkehrte, köpfte schon in der Anfangsphase am Berliner Tor vorbei (7.). Ein Kopfball des Japaners Okazaki landete auf dem Tornetz (19.). Und eine Minute später klärte Hertha-Torwart Thomas Kraft 30 Meter vor seinem Kasten mit vollem Risiko gegen den durchgebrochenen Müller. "Das hat Kraft hervorragend gemacht", spendete sogar FSV-Sportdirektor Christian Heidel Lob.
Die Berliner konnten zunächst nicht an ihre Auswärtsleistungen der vergangenen Wochen anknüpfen, überließen Mainz zu viel Raum. Bei den wenigen Kontergelegenheiten wirkte Allagui nicht konsequent genug. Erst köpfte der Ex-Mainzer freistehend zu schwach (23.), dann ließ er sich bei einem schnellen Gegenstoß zu weit abdrängen. Ohne die verletzten Fabian Lustenberger und Tolga Cigerci fehlte den Gäste über weite Strecken die ordnende Hand.
Choupo-Moting macht seinen Fehler wett
Nur der ehemalige Münchner Kraft verhinderte mit zwei tollen Reaktionen gegen den 21 Jahre alten Parker einen Vorpausen-Rückstand der Hertha. Bei der zweiten Chance traf den 25-jährigen Schlussmann ein Schuss von Parker aus Nahdistanz im Gesicht. Nach kurzer Behandlung aber konnte der starke Kraft, der nicht nur durch die gelbe Signalfarbe seines Trikots auffiel, weitermachen.
Krafts Mitspieler steigerten sich nach dem Wechsel und wurden belohnt. "Wir haben in der zweiten Hälfte mehr Stabilität bekommen", bemerkte Luhukay. Ein krasser Fehler von Choupo-Moting ermöglichte die Berliner Führung. Der Kameruner verlor den Ball an den ins Hertha-Team zurückgekehrten Per Skjelbred, der Ramos bediente. Der Kolumbianer wuchtete die Kugel mit seiner ersten gefährlichen Aktion ins lange Eck - erstes Heim-Gegentor für Mainz in der Rückrunde. Das Elfmetertor von Choupo-Moting brachte schließlich die gerechte Punkteteilung. (dpa)