Essen. Mirko Slomka allein wird den Hamburger SV nicht vor dem Absturz retten können, was allerdings nicht an Mirko Slomka liegt. Beim Bundesliga-Dino läuft es nicht nur auf dem Trainerposten unrund. So wäre es allenfalls ein Anfang, wenn der neue Trainer die Mannschaft umkrempeln kann.
Mirko Slomka wird es schwer haben, den HSV zu retten, was allerdings nicht an Mirko Slomka liegt.
Er ist ein erfahrener Mann, das war und ist Bert van Marwijk auch - nicht aber wird er die grundlegenden Probleme beim Bundesliga-Dino lösen können.
Mit dem tradierten Selbstverständnis des HSV, mit der Denke, man sei auf ewig ein großer Klub, hat man im Abstiegskampf schlechte Karten. Nun zeugt die Tatsache, dass Slomkas Vertrag auch Gültigkeit für die zweite Liga besitzt, von einem gewissen Umdenken. In dieser Situation aber die alte Leier vom „Wir-gehören-eigentlich-unter-die-ersten-Fünf“ zu wiederholen, geht einmal mehr an der Realität vorbei.
Eine Realität, in der viel zu viele Menschen viel zu viele Fehlentscheidungen getroffen haben. Angefangen bei einem Didi Beiersdorfer, der Jürgen Klopp einst nicht haben wollte, weil er Dreitagebart und Trainingsanzug trägt. Weiter mit der missglückten Verpflichtung eines Matthias Sammer. Hinzu kommen unglückliche Auftritte von Bastian Reinhardt und Frank Arnesen, Gerede von Geldgebern, Ringen um neue Strukturkonzepte. Als hätte man keine anderen Sorgen.
Vielleicht gelingt es Mirko Slomka, seine Spieler zu erreichen. Es wäre aber nicht mehr als ein Anfang.