Hannover. Bei Hannover 96 ist viel schief gegangen, nachdem Schmadtke den Klub verlassen hat. Dem ehemaligen Schalke-Coach Mirko Slomka droht der Rauswurf. Ein Kommentar.

Wie genau stehen eigentlich die Chancen, dass Mirko Slomka mit Hannover 96 ins neue Jahr rutschen wird? Stehen sie 50:50, wie es das Gerede über ergebnisoffene Gespräche mit dem Trainer anzudeuten versucht? Stehen sie 40:60 gegen Slomka, wie es Martin Kind errechnet hat? Oder lässt sich doch über eine knappe Analyse des weiteren Präsidenten-Wortes vom brennenden Baum bei Rückrundenniederlagen ermitteln, dass die Chance auf eine gemeinsame Rutschpartie Richtung 2014 bei Nullkommagarnix liegt?

Es zählt die Wahrheit der Tabelle

Letzteres. Slomka hat Hannover zwar zweimal in die Europa League geführt, doch im Fußball zählen Meriten aus jüngerer Vergangenheit nicht. Es zählt die Wahrheit der aktuellen Tabelle. Und in diesem Fall kann auch noch die Wahrheit hinzuaddiert werden, dass es selbst in Erfolgszeiten im Führungsgebälk knirschte, dass es zwischen Ex-Sportdirektor Jörg Schmadtke, der Überraschungs-Topspieler um Überraschungs-Topspieler an die niedersächsische Leine holte, und Slomka ständig Probleme gab.

Das Ex vor Sportdirektor ist übrigens von Bedeutung. Wahrscheinlich kam es nämlich zu früh zur Trennung vom nun in Köln sehr erfolgreichen Schmadtke. Und wahrscheinlich kommt es zu spät zur Trennung von Slomka. Man kann sagen: ganz dummer personalpolitischer Ausrutscher. Hat Hörgeräteproduzent Kind wohl auf die falschen menschlichen Zwischentöne geachtet.