BVB und Schalke gehen verwundet in die Champions-League-Endspiele
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Dortmund. Ein schwarzes Wochenende für die Revierklubs: Sowohl Schalke 04, als auch der BVB haben ihre Ligaspiele vor den entscheidenden Gruppenspielen der Champions League verloren. Dortmund bezahlte das 0:1 gegen Bayern-Jäger Leverkusen mit neuen Verletzten. Bei Königsblau wackelt der Trainer. Die Bayern ziehen einsam ihre Kreise an der Spitze. Der Bundesliga-Kommentar.
Borussia Dortmund wollte ihn unbedingt zurück, den Jagd-Schein, den Bayern-Jagd-Schein. Nach der Niederlage gegen die abgeklärten, ruppigen und glücklichen Leverkusener aber ist klar: Bayer, ohnehin unterschätzt, nach dem 0:5 in der Champions League gegen Manchester United aber noch weiter runtergerechnet, kann sich nicht nur hinter dem Branchenführer halten. Bayer schafft es auch, die vermeintliche deutsche Kraft Nummer zwei in die Schranken zu weisen. Für den BVB ist das bitter. Tabellarisch. Für das Selbstwertgefühl. Als noch bitterer dürfte allerdings empfunden werden, dass Sokratis, mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen, bei der nächsten Bundesligabegegnung in Hoffenheim fehlen wird. Mit wem die Innenverteidigung besetzen, wenn doch Mats Hummels und Neven Subotic noch verletzt sind? Und von Nuri Sahin und Sven Bender, beide mussten den Rasen angeschlagen verlassen, weiß man noch nicht, ob sie bei der so wichtigen Königsklassen-Begegnung bei Olympique Marseille am kommenden Mittwoch mitwirken können. Und wenn es so sein sollte, was dann? Wie ein veritables, den gewachsenen Ansprüchen genügendendes Ensemble aufbieten? Fragen über Fragen. Wie auf Schalke, wie beim Nachbarn. Fragen über Fragen. Es war ja insgesamt ein schwarzer Samstag für den Revierfußball. Und der FC Bayern zieht ungerührt seine Kreise.
Sturmtief Xaver? Die Bayern!
Daran, dass irgendein Jäger, egal, in welchen Farben er auf die Pirsch geht, das bajuwarische Wild in dieser Saison noch zur Strecke bringen könnte, glauben allerdings in ganz Fußballdeutschland nur noch wenige. Und das ist schon in Ordnung so angesichts der Dauererfolge des Luxuskaders des FCB. Wünschen zumindest darf man sich dagegen doch immerhin ein wenig mehr Glaubensfestigkeit bei den Kontrahenten auf dem Rasen. Bei Werder Bremen war davon nicht zu spüren. Folge: Die Mannschaft von Trainer Robin Dutt wurde mit einem 0:7 aus dem eigenen Stadion geblasen. Sollte jemand anschließend gerätselt haben: War das noch Sturmtief Xaver, oder was? Antwort: Nein, es handelte sich um Schäden, die von Menschen angerichtet wurden. Es handelte sich um Schäden, die in engeren Grenzen gehalten hätten werden können.
Schalke verliert in Gladbach
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Nur noch schmale Schonzeit für Keller
Für das, was gerade beim FC Schalke passiert, ist das das geeignete Stichwort. Seit Monaten, ach was, seit ziemlich exakt einem Jahr, seit er sein Amt angetreten hat, wird Trainer Jens Keller ständig beschädigt. Die auf dumme Weise, auf jeden Fall nicht durch Leistungsverweigerung seiner Akteure, zustande gekommene 1:2-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach wird nun wohl zum Anlass genommen werden, den mittlerweile arg Ramponierten zu entsorgen. Wann genau, das ist noch nicht klar. Möglicherweise erhält Keller noch eine schmale Schonzeit, weil Sportdirektor Horst Heldt kaum einen Sinn darin erkennen wird, Hals über Kopf irgendeinen Neuen auf der Bank zu platzieren. Und es ist ja auch so: Dieser Neue sollte lieber nicht aus den folkloristischen Gründen verpflichtet werden, die bei Königsblau oft finster wirken. Er sollte nicht aus einer zweiten Reihe geholt werden, selbst dann nicht, wenn Heldt den Fähigkeiten des Mannes seiner Vernunftwahl vertraut, weil zweite Reihe auf Schalke zu schnell funktionieren muss. Er sollte also nicht nur einen großen Namen tragen, sondern sich echte Reputation als Trainer erarbeitet haben.
Ein herzliches Glückauf für Horst Heldt, er kann es brauchen.
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