Sinsheim. Stefan Kießling wäre jeder Fair-Play-Preis sicher gewesen, wenn er dem Schiedsrichter gesagt hätte, dass sein vermeintliches Tor beim 2:1 von Bayer Leverkusen bei 1899 Hoffenheim keines war. Nun muss es - wie schon einmal in einem vergleichbaren Fall - ein Wiederholungsspiel geben. Ein Kommentar.
Das Phantomtor von Thomas Helmer gab es am 23. April 1994: Ein Ball des damaligen Bayern-Verteidigers fand von außen den Weg ins Tornetz – der Schiedsrichter ließ sich täuschen und erkannte das Tor, das keines war, an. Bayern gewann gegen Nürnberg 2:1.
Heute schreiben wir das Jahr 2013, und das Phantomtor lebt. Am Freitagabend in Hoffenheim fand ein Kopfball von Leverkusens Stefan Kießling den falschen Weg durch ein Loch im Tornetz – Schiedsrichter Felix Brych bemerkte den fatalen Irrtum nicht. Mal abgesehen davon, dass die Szene wieder ein Plädoyer für technische Hilfsmittel und die Einführung der Torkamera war: Es war auch eine verpasste Chance.
Erst raufte Kießling sich die Haare, dann jubelte er verhalten
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Stefan Kießling wäre jeder Fair-Play-Preis sicher gewesen, wenn er den Schiedsrichter auf den Irrtum aufmerksam gemacht hätte. Stattdessen raufte er sich erst die Haare, als der Ball am Tor vorbei ging, dann jubelte er verhalten, als Brych auf Tor entschied. Und schließlich sprach er mit dem Schiedsrichter. Offenbar ohne diesem klipp und klar zu sagen, was passiert war.
Übrigens: Das Bayern-Spiel wurde einst wegen Helmers Phantomtor wiederholt. Nichts, aber auch gar nichts anderes darf es jetzt nach Kießlings Phantomtor geben.