Hamburg/Essen. Der Hamburger SV, eine Zeitlang größter Bayern-Konkurrent, definiert sich fast nur noch über seine ununterbrochene Bundesliga-Zugehörigkeit. Längst inicht mehr für Titel gut, läuft er Gefahr, eines Tages nur noch wie ein Museumsstück wahrgenommen zu werden. Ein Kommentar.

Seit 1919 gehört der Hamburger SV ununterbrochen der höchsten nationalen Fußball-Liga an, bekannt ist er aber vor allem als sogenannter Bundesliga-Dino, der als einziges Liga-Gründungsmitglied nie abgestiegen ist. Mit größeren Erfolgen wird er schon lange nicht mehr in Verbindung gebracht.

Um die Entwicklung des sechsmaligen Meisters einzuordnen, muss bis 1983 zurückgegangen werden. Der Sieg im Europacup der Landesmeister versprach eine goldene Zukunft, dem damals schon dominierenden FC Bayern schien ein ebenbürtiger Rivale erwachsen zu sein. Zumal der HSV – anders als Borussia Mönchengladbach, Bayerns Gegenspieler in den 1970er-Jahren – einen ähnlichen Standortvorteil wie der Rivale aus München hatte.

Anders jedoch als die Bayern haben die Hanseaten ihre glänzende Ausgangsposition durch Missmanagement verspielt. Was die Leistung von Uli Hoeneß – mag man von ihm ansonsten halten, was man will – im Nachhinein erst richtig verdeutlicht. Entlarvend, dass den HSV-Machern mit dem Blick nach München zuletzt nur noch noch eingefallen war, mit Torsten Fink auf jemanden zu setzen, dem das „Bayern-Gen“ nachgesagt wurde.

Fällt dem Klub nicht mehr ein, läuft er Gefahr, eines Tages nur noch in Fußball-Museen bestaunt zu werden. Als ausgestorbene Spezies.