Berlin. Greuther Fürth steht als erster Absteiger bereits fest - am 33. Spieltag befinden sich noch vier Vereine in der Bundesliga in akuter Abstiegsgefahr: Fortuna Düsseldorf, 1899 Hoffenheim, Werder Bremen und Augsburg. Am Samstag könnten bereits die ersten Entscheidungen fallen.

Hoffen, bangen, zittern - und vor allem rechnen: Der Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga geht in die entscheidende Phase. 1899 Hoffenheim, FC Augsburg, Fortuna Düsseldorf oder Werder Bremen? Abstieg oder Klassenerhalt? Am Samstag (15.30 Uhr/live in unserem Ticker) werden womöglich die ersten Fragen beantwortet.

Bei einer Niederlage müsste das "Projekt" Hoffenheim in der 2. Liga fortgesetzt werden

So könnte für Hoffenheims Trainer Markus Gisdol die Mission Klassenerhalt bei unglücklichem Ausgang vorzeitig beendet sein. Eine Niederlage gegen den Hamburger SV und Punktgewinne der Konkurrenten aus Augsburg und Düsseldorf - in diesem Fall müsste das "Projekt" von Mäzen Dietmar Hopp in der kommenden Saison in der 2. Liga fortgesetzt werden.

"Wir brauchen nicht groß erzählen, wir müssen machen", sagte Gisdol vor der Begegnung. Im Gegensatz zu seinem Augsburger Gegenüber Markus Weinzierl, der im kicker-Interview zugab, das eigene Restprogramm schon durchgerechnet zu haben, will der Hoffenheim-Coach sich und das Team nicht mit solchen Überlegungen belasten. "Was würde mir das bringen, jetzt alles durchzurechnen? Ich mache alles, damit wir das Spiel gewinnen. Aber ich fange nicht an zu rechnen", sagte der 43-Jährige.

Augsburger müssen dem FC Bayern bei der Meisterfeier zusehen

Wieviel Punkte sein Kontrahent Weinzierl für das Spiel beim designierten Meister Bayern München eingeplant hat, verriet der Augsburger allerdings nicht. Auch er weiß um die fast aussichtslose Ausgangslage, zumal die Gäste so oder so den Bayern bei der Meisterfeier zuschauen müssen.

"Es ist doch klar, dass wir bei den Bayern klarer Außenseiter sind und daheim sehen müssen, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen", sagte Weinzierl. Am letzten Spieltag gastiert der bereits sicher feststehende Absteiger SpVgg Greuther Fürth in Augsburg. Das Spiel ist bereits jetzt ausverkauft.

Ob zu Hause noch der direkte Klassenerhalt gesichert werden kann, hängt vor allem von Fortuna Düsseldorf ab. Die seit zehn Spielen sieglosen Rheinländer könnten sich mit einem Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber dem FCA womöglich vorentscheidend absetzen.

Beste Chancen auf den Klassenerhalt hat noch Werder Bremen

Trainer Norbert Meier setzte jedenfalls noch einmal einen Reiz und suspendierte die Großverdiener Andrej Woronin und Nando Rafael - allerdings habe diese Maßnahme keine "disziplinarischen Gründe". "Ich baue auf unsere Atmosphäre, unsere Fans und den Willen der Mannschaft, auch in der nächsten Saison in der Bundesliga zu spielen", sagte Manager Wolf Werner.

Zumal Nürnberg kommt, mit null Punkten die schlechteste Mannschaft der letzten vier Spiele. Allerdings waren die Düsseldorfer auch nur einen Punkt besser.

Immer noch die besten Chancen auf den Klassenerhalt hat Werder Bremen. Mit einem Sieg gegen Eintracht Frankfurt wäre das Team von Trainer Thomas Schaaf höchstwahrscheinlich gerettet - und das genau 14 Jahre, nachdem er am 11. Mai 1999 durch ein 1:0 gegen Schalke 04 erstmals das Abstiegsgespenst verjagt hatte.

"Ich habe keine Zeit zurückzuschauen. Ich befasse mich nur mit der Aktualität", sagte Schaaf in seiner ihm eigenen Art. "Wir wollen gegen Frankfurt alles in die Waagschale werfen, sind aber auch darauf vorbereitet, dass wir bis zum letzten Spieltag kämpfen müssen", betonte Sportdirektor Thomas Eichin. (sid)