München. . Die Bayern setzten sich gegen Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth durch zwei Tore von Mario Mandzukic mit 2:0 durch. Doch keiner wollte vom künftigen Trainer Pep Guardiola reden. “Wir haben ihn, aber jetzt spielen wir erstmal Fußball bis zum Mai“, mahnte Präsident Uli Hoeneß.

Uli Hoeneß hat es mit einem flotten Spruch versucht, aber irgendwie wurden sie beim FC Bayern das Thema nicht los, das die Fußballwelt in Aufregung versetzt. Der künftige Trainer Josep Guardiola, dessen Rufname „Pep“ am Samstag in der Arena so oft zu vernehmen war wie der Name „Bill“ bei einem Tokio-Hotel-Konzert, dieser Guardiola war der Mann des Tages. Dabei saß er vermutlich in seiner schicken Upper-West-Side-Wohnung am New Yorker Central Park beim Frühstück und schaute sich das eher mühsame 2:0 (1:0) seiner künftigen Mannschaft gegen den Tabellenletzten Greuther Fürth im Fernsehen an.

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Außer den Saisontoren zehn und elf von Mario Mandzukic (26./61.) bekam der ehemalige Trainer des FC Barcelona nicht viel zu sehen. „Es gibt eigentlich nicht viel Bemerkenswertes zu sagen über dieses Spiel. Wir haben 2:0 gewonnen“, fasste Thomas Müller präzise zusammen.

Hoeneß reagiert sauer

Als Thema blieb: Pep Guardiola. „Seitdem sein Name in München rumspukt, drehen alle durch. Wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Wir haben ihn, aber jetzt spielen wir erstmal Fußball bis zum Mai“, mahnte Präsident Uli Hoeneß.

Pep, immer wieder Pep – und als die lange Liste der Spekulationen über dessen zwei künftige Assistenten, zu denen etwa der frühere Schalker Raúl gehören soll, erörtert werden sollte, steuerte Hoeneß einigermaßen ungehalten ein Bonmot bei: „Wer demnächst die Eckfahnen trägt oder die Bälle aufpumpt, das ist mir so egal wie noch was. Wir müssen jetzt ganz schnell zum Alltag zurückkehren“, sagte der Präsident.

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Es ist schon erstaunlich, was dieser Pep Guardiola alles auslöst, inklusive einer leicht verschobenen Wahrnehmung. Denn Knatsch gibt es zwischen Trainer Jupp Heynckes und der Vereinsführung durchaus. „Man kann sicher darüber diskutieren, dass es vielleicht besser gewesen wäre, das in der Winterpause zu machen, vor dem Urlaub“, sagte der aktuelle Trainer über den Zeitpunkt der Bekanntgabe. Zuvor hatte sich der 67-Jährige schon darüber beschwert, dass der Verein bereits seinen Renteneintritt als amtlich verkündet hatte. „Das“, sagte Heynckes, „werde ich immer noch selbst entscheiden“.

Wirklich Krach dürfte es aber wohl nicht mehr geben. Heynckes wird sich die Aussicht auf einen erfolgreichen Abschied nicht verbauen wollen. „Ich habe nicht das Gefühl, dass er beleidigt oder sauer ist“, sagte Hoeneß. „Jupp ist ein Vollbluttrainer. Dass er ein bisschen Wehmut hat, ist doch ganz normal.“

Doch von Wehmut ist in München ansonsten wenig zu spüren – es regiert die Sehnsucht. Nach Pep Guardiola, dem Spanier im fernen New York.