Die bevorstehende Verpflichtung von Bernd Schuster als Wolfsburger Trainer löst Irritationen aus. Auch über die Rolle, die Klaus Allofs dabei spielte - denn der steht eigentlich nicht in dem Ruf, auf große Namen fixiert zu sein. Ein Kommentar.
Im Profifußballgeschäft kann einen so leicht nichts mehr überraschen. Über das bevorstehende Engagement von Bernd Schuster beim VfL Wolfsburg darf man sich aber schon noch wundern. Nicht, weil ausgerechnet der VW-Klub den einstigen „blonden Engel“ ins Rampenlicht zurückholt. Sondern, weil der dafür verantwortliche neue Manager Klaus Allofs – anders als sein Verein – nicht gerade im Ruf steht, auf große Namen fixiert zu sein.
Warum also dann Schuster? Der begnadete Fußballer, der sich in seiner aktiven Laufbahn oft selbst im Weg stand, hat als Trainer, milde formuliert, überschaubare Erfolge aufzuweisen. In Erinnerung gerufen hat er sich bei den deutschen Fans, die ihn seit Jahren nicht mehr auf dem Schirm hatten, zuletzt durch seine Funktion als Co-Kommentator beim Europa-League-Sender Kabel 1. Aber vielleicht weiß Allofs, der in Bremen mit Spielertransfers überwiegend eine glückliche Hand bewies, ja mehr. Und setzt darauf, dass der heute 52-Jährige viel vom Fußball versteht und nicht mehr fremdbestimmt ist. Als der junge Schuster einst die sich abzeichnende große Nationalmannschaftskarriere wegwarf, war seine Ex-Frau Gaby die treibende Kraft.
Unter Show- und Marketinggesichtspunkten ein Gewinn
Für Schuster bedeutet der späte Einstieg in die Bundesliga wohl die letzte Chance, in seinem Sport noch einmal etwas zu bewegen. Für das Showgeschäft Fußball ist er allemal ein Gewinn, unter Marketinggesichtspunkten auch für den nach Glamour gierenden Werksklub. Ob die Entscheidung auch sportlich Sinn macht, darüber wird später zu reden sein. Klaus Allofs geht jedenfalls gleich zu Beginn seiner Wolfsburger Tätigkeit ein hohes Risiko ein. Zu wünschen wäre ihm, dass er es aus freien Stücken eingeht und nicht – wie gemunkelt wird – unter dem Einfluss des mächtigen VW-Managers und Schuster-Fans Francisco Javier Garcia Sanz,