Bremen. . Für Werder Bremen bedeutet der Wechsel des Sportdirektors das Ende einer Ära. An der Weser droht nun ein Machtvakuum. Vorerst wird Allofs-Assistent Frank Baumann näher an die Mannschaft rücken. Dann will der Aufsichtsrat ein Profil für einen Sportdirektor erarbeiten.
Sind die beiden nicht auch wunderbare Schauspieler? Auf jeden Fall haben es Willi Lemke und Klaus Allofs geschafft, am Mittwochnachmittag einen der spektakulärsten Wechsel auf Managementebene der Bundesliga als Rührstück zu verkaufen. Kurzfristig hatte der SV Werder Bremen in seinen Mediensaal im Weserstadion geladen, wo der Aufsichtsratsvorsitzende Lemke und der Vorsitzende der Geschäftsführung Allofs ein allerletztes Mal zusammen auftraten, weil letzterer sich mit dem VfL Wolfsburg über einen bis 2016 laufenden Vertrag einig geworden ist. „Er sucht eine neue Herausforderung, so ist das Leben. Das steht ihm zu, alles korrekt“, zwitscherte der 66-jährige Lemke, „wir gehen als Freunde auseinander.“
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Erwartungsgemäß ließ auch der 55-jährige Allofs kein schlechtes Wort fallen. „Es war die Gelegenheit. Diesmal war ich bereit. Es gab nicht den Grund, dass hier Unzufriedenheit bestand“, flötete er. Doch dass es gerade in jüngerer Vergangenheit auch mal mächtige Misstöne zwischen Allofs und der Lemke-Fraktion gab, hat eben auch dazu geführt, dass einer nun so flott den Absprung machte. Bereits am Donnerstagvormittag wird Allofs als neuer Geschäftsführer Sport am Mittellandkanal vorgestellt werden.
Beiersdorfer wird als Favorit gehandelt
Während sich der Werksverein reichlich sportliches Knowhow einkaufte, droht an der Weser ein Machtvakuum. Vorerst wird Allofs-Assistent Frank Baumann näher an die Mannschaft rücken, dann will der Aufsichtsrat ein Profil für einen Sportdirektor erarbeiten, wobei bereits der bei Zenit St. Petersburg arbeitende Dietmar Beiersdorfer als Favorit gehandelt wird. Der Posten des Vorstandschefs soll gesondert besetzt werden.
Willi Lemke traf in der Nacht zuvor die entscheidende Vereinbarung mit seinem Wolfsburger Amtskollege Francisco Javier Garcia Sanz. Gut möglich, dass Volkswagen sein Sponsorenengagement bei Werder erhöht, um die Zahlung einer Ablöse zwischen drei und vier Millionen Euro zu vermeiden. „Klaus Allofs wird uns nach vorne bringen“, sagte VfL-Geschäftsführer Thomas Röttgermann gestern froh.