Essen. Mit viel Glück hat Bayer Leverkusen am 15. Bundesliga-Spieltag den zweiten Tabellenplatz gefestigt. Den 1:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg sicherte ein irreguläres Tor von Stefan Kießling. Der FSV Mainz 05 gewann mit zehn Mann gegen Hannover 96 2:1. Greuther Fürth wartet dagegen weiter auf den ersten Heimsieg.
Mit viel Glück hat Bayer Leverkusen den am Mittwoch eroberten zweiten Tabellenplatz in der Fußball-Bundesliga gefestigt. Den 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg sicherte ein irreguläres Tor von Stefan Kießling. Der frühere Nürnberger hatte bei seinem Treffer in der 37. Minute klar im Abseits gestanden.
Den Franken wurde im 100. Bundesliga-Spiel unter Trainer Dieter Hecking trotz einer ordentlichen Leistung wieder ihre Auswärtsschwäche zum Verhängnis: Nach nur einem Punkt aus den letzten sechs Spielen in der Fremde können sie sich weiterhin nicht von den Abstiegsplätzen absetzen.
Beide Teams hatten unter der Woche deutliche Siege gefeiert - Bayer 4:1 in Bremen, Nürnberg 4:2 gegen Hoffenheim - und gingen entsprechend mit unveränderten Aufstellungen ins Spiel. Bei den Leverkusenern, die Hecking unter der Woche als '"Nürnberger Filiale" bezeichnet hatte, begannen somit in Stefan Reinartz, Philipp Wollscheid und Kießling drei der vier ehemaligen Nürnberger, Jens Hegeler folgte ab der 62. Minute. Bei den Gästen stand in Hanno Balitsch dafür auch ein früherer Leverkusener auf dem Platz.
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Kiyotake vergab Großchance
Im ersten Durchgang hielten die Franken das Spiel vor 29.325 Zuschauern mehr als offen und hatten vor dem 0:1 sogar die beiden besten Chancen. In der 27. Minute schoss Timo Gebhart den Ball nach schönem Doppelpass mit dem als zweite Spitze aufgebotenen Hiroshi Kiyotake aus acht Metern völlig freistehend über das Tor. Drei Minuten später traf Kiyotakes Sturmpartner Sebastian Polter nach Flanke von Timothy Chandler per Kopf die Latte.
Bei Bayer lief nach ordentlicher Anfangsphase ausgerechnet dann nichts mehr, als die zuvor gegen die geplanten Fangesetze protestierenden Bayer-Anhänger nach 12 Minuten und 12 Sekunden ihren Block betraten. Immer wieder versuchte es der Europa-League-Teilnehmer über die starke rechte Seite, auf die neben Daniel Carjaval und Gonzalo Castro auch immer wieder Lars Bender drängte, und waren so zu leicht auszurechnen.
Kießling klar im Abseits
Pech hatten die Rheinländer, als Schiedsrichter Markus Schmidt nach einem Foul von Club-Torhüter Raphael Schäfer an dem vor Spielfreude nur so strotzenden Andre Schürrle keinen Elfmeter gab (5.). Acht Minuten vor der Pause irrte sich Schmidt aber noch gravierender und diesmal zu Bayers Gunsten: Kießling, an dem das Spiel bis dahin völlig vorbeigelaufen war, hatte nach dem Zuspiel von Schürrle klar im Abseits gestanden, dennoch durfte er seinen neunten Saisontreffer und sein bereits achtes Tor gegen den Ex-Klub erzielen.
Der Club kam dennoch unerschüttert aus der Pause und hatten in der 50. Minute gleich die Chance zum Ausgleich, doch Mike Frantz verzog aus spitzem Winkel. Ab der 62. Minute brachte Hecking in Tomas Pekhart und Robert Mak zwei frische Offensivkräfte, während bei Bayer Hegeler für Schürrle kam. Das Spiel plätscherte im zweiten Durchgang jedoch ohne viele Höhepunkte vor sich hin. In der 85. Minute verpasste Bayer-Kapitän Simon Rolfes das 2:0 nur knapp, als er aus der Distanz den Pfosten traf.
Bei Bayer überzeugte neben Schürrle vor allem Bender, beste "Clubberer" waren Timmy Simons und Kiyotake. (sid)
Dezimierte Mainzer besiegen Hannover 96
Der FSV Mainz 05 hat mit zehn Mann drei wichtige Punkte im Kampf um eine gute Ausgangsposition für das Europacup-Rennen geholt. Obwohl der Mainzer Torwart Christian Wetklo in der 49. Minute vom Platz gestellt wurde, gewannen die Rheinhessen am 15. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit 2:1 (1:1) gegen Hannover 96. Nicolai Müller (10.) und Adam Szalai (89.) trafen für den FSV, Christian Schulz (28.) war für die Niedersachsen zum zwischenzeitlichen Ausgleich erfolgreich.
Die 28.277 frierenden Zuschauer in der Mainzer Arena sahen in der Anfangsphase wenig Erwärmendes. Lediglich ein abgefälschter Schuss des 19 Jahre alten Mainzer Senkrechtstarters Shawn Parker sorgte für ein wenig Gefahr (5.). Fünf Minuten später war es allerdings mit der Langeweile vorbei. Nachdem Parker den Pfosten getroffen hatte, staubte Müller ab. Es war das zweite Saisontor des früheren Fürthers.
Nach der Führung kontrollierten die Mainzer, die ohne den gesperrten Julian Baumgartlinger, Jan Kirchhoff, Niko Bungert, Eric-Maxim Choupo-Moting und Chinedu Ede auskommen mussten, die Partie. Die Gäste, die bereits vor dem abschließenden Vorrunden-Spiel am Donnerstag bei UD Levante für die Zwischenrunde der Europa League qualifiziert sind, fanden in der Offensive kaum statt.
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Hannover ohne Durchschlagskraft
Die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka, um dessen Vertragsverlängerung über das Saisonende hinaus weiter gepokert wird, kam im Spiel nach vorne nicht über gute Ansätze hinaus. Bei den entscheidenden Zweikämpfen in der Mainzer Hälfte zogen die Niedersachsen, die auf Mohammed Abdellaoue, Felipe und Leon Andreasen verzichten mussten, zumeist den Kürzeren. Auch nach 25 Minuten hatten sich die Gäste noch keine Chance erarbeitet.
Das änderte sich zwei Minuten später. Nach einem Freistoß von Christian Pander scheiterte Torjäger Mame Diouf per Kopf an FSV-Torwart Christian Wetklo. Eine Minute später machte es Schulz aus dem Gewühl heraus besser und erzielte sein erstes Saisontor. Wiederum nur zwei Minuten danach scheiterte der Mainzer Angreifer Adam Szalai auf der Gegenseite am Nationalkeeper Ron-Robert Zieler. In den letzten Minuten des ersten Durchgangs blieben Chancen Mangelware.
Wetklo sah die Rote Karte
Kurz nach dem Seitenwechsel erwischte die Mainzer die Rote Karte für Wetklo kalt. Der aus seinem Tor geeilte Keeper wurde durch eine Kopfball-Rückgabe von Innenverteidiger Bo Svensson in Bedrängnis gebracht und spielte den Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand. An der Entscheidung von Schiedsrichter Günter Perl (Pullach) gab es keine Zweifel. Für Wetklo kam Bundesliga-Debütant Loris Karius ins Spiel und parierte gleich den Freistoß von Pander (53.).
In den ersten Minuten nach dem Platzverweis zeigten die Mainzer eine Trotzreaktion. Die leidenschaftlich kämpfenden Gastgeber waren in dieser Phase sogar die bessere Mannschaft. Nach knapp 70 Minuten übernahm Hannover das Kommando und drängte auf den Sieg.
Beste Spieler auf Seiten der Mainzer waren Außenverteidiger Radoslav Zabavnik und der Österreicher Andreas Ivanschitz. Bei den Gästen konnten Schulz und Sergio Pinto überzeugen. (sid)
Greuther Fürth bleibt zu Hause weiter sieglos
Die SpVgg Greuther Fürth kann zu Hause einfach nicht gewinnen. Die Mannschaft von Coach Mike Büskens verlor trotz fast 40-minütiger Überzahl gegen den VfB Stuttgart 0:1 (0:1) und wartet auch nach dem achten Heimspiel in der Bundesliga auf den ersten Dreier. Großer Kampf, einige gute Chancen vor allem in der zweiten Halbzeit, darunter ein Pfosten- und ein Lattentreffer, waren zu wenig: Fürth ist nun seit 13 Begegnungen ohne Sieg.
Dem VfB, bei dem Kapitän Serdar Tasci wegen groben Foulspiels die Rote Karte sah (52.), reichte der Treffer von Shinji Okazaki (45.). Der Japaner staubte per Kopf nach dem von Vedad Ibisevic vergebenen Foulelfmeter ab. 17.443 Zuschauer in der nicht ganz ausverkauften Arena hofften in der Folge vergebens. Fürth fehlte Cleverness und die nötige Portion Glück, um wenigstens das dritte Unentschieden am Ronhof zu holen.
Ibiseviv holte Elfmeter heraus
Ibisevic hatte den Strafstoß selbst herausgeholt, als er das ungeschickte Einsteigen von SpVgg-Kapitän Mergim Mavraj zu einem Einfädler nutzte. Seinen Schuss in die Tormitte parierte Wolfgang Hesl stark. Der 26-Jährige war eine von zwei Überraschungen in der Startelf der Franken. Hesl gab anstelle des zuletzt hin und wieder wackligen Max Grün sein Pflichtspieldebüt für die SpVgg. In Fürths 4-4-2-System sollte außerdem Christopher Nöthe als zweite Spitze das Offensivspiel beleben. Nöthe spielte erstmals von Beginn an.
Hesl stand nach zwei Minuten erstmals im Fokus, als ihn Okazaki nach einer Flanke von Arthur Boka per Kopf prüfte. Nöthe, der den deutlich gefährlicheren Eindruck als sein Nebenmann Gerald Asamoah machte, gab in der zehnten Minute den ersten Torschuss der Gastgeber ab, VfB-Keeper Sven Ulreich parierte ohne Probleme. In der Folge ergaben sich kaum aufregende Szenen. Beide Mannschaften verstanden es mit konzentrierter Defensivarbeit gut, den Gegner vom eigenen Tor wegzuhalten. Die beste Chancen hatte noch Ibisevic, dessen Kopfball Hesl jedoch festhielt (27.).
Während sich die Fürther ihre wenigen Offensivaktionen oft über Standards hart erkämpfen mussten, machte der VfB den spielerisch etwas reiferen Eindruck. Dennoch hätte Edgar Prib nach Nöthes Pass die Hausherren beinahe in Front gebracht, doch Gotoku Sakai rettete in höchster Not (34.).
Fürth mit Chancen zum Ausgleich
In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel packender, spannender. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel hätte Fürth ausgleichen müssen. Zuerst scheiterte Zoltan Stieber an Ulreich. Nöthe fand bei seinem ersten Nachschuss ebenfalls in Ulreich seinen Meister, ehe er den zweiten an den rechten Pfosten knallte (47.). Dann half der VfB dem Kleeblatt, als Tasci rüde gegen Milorad Pekovic einstieg und vom Platz flog. Pekovic musste verletzt raus, und auch VfB-Trainer Bruno Labbadia reagierte und brachte Verteidiger Maza für Ibrahima Traore.
Doch Fürth drängte weiter auf den Ausgleich. Ulreich war aber bei einem Kopfball von Thomas Kleine (57.) ebenfalls zur Stelle wie bei einem Schuss des eingewechselten Felix Klaus (58.). Stuttgart kam über Konter immer wieder zum Abschluss, der eingewechselte Martin Harnik vergab zwei Mal in aussichtsreicher Position (61., 73.). Prib traf in der 79. Minute nur die Latte. (sid)
Augsburg muss sich mit Punkt gegen Freiburg begnügen
Im Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga hat der FC Augsburg zwar die Rote Laterne abgegeben, droht aber das rettende Ufer völlig aus den Augen zu verlieren. Trotz einer leidenschaftlich geführten Begegnung kam der FCA im Heimspiel gegen den SC Freiburg nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Somit wartet die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl, die aufgrund des besseren Torverhältnisses Aufsteiger Fürth überholte, seit nunmehr sieben Spielen auf den zweiten Saisonsieg. Freiburg blieb hingegen auch die vierte Auswärtsbegegnung in Folge ohne Niederlage.
Dabei gelang den Augsburgern in der als richtungweisend deklarierten Partie vor 27.144 Zuschauern der erhoffte frühe Führungstreffer durch Tobias Werner (9.), für den Ausgleich sorgte schließlich Jonathan Schmid (29.).
Freiburg erholte sich schnell vom Rückschlag
Werner, der nach einer Verletzungspause erstmals wieder in der Angangself stand, nutzte einen langen Pass von Jan-Ingwer Callsen-Bracker aus dem Mittelfeld zum Führungstreffer. Die Freiburger erholten sich schnell von dem Rückschlag und antworteten mit aggressiven Angriffen, doch die Defensive der Schwaben präsentierte sich in der Anfangsphase äußerst konzentriert.
In der ersten Halbzeit lief es zunächst nicht rund für die Gäste, die zu allem Überfluss Sebastian Freis verletzt auswechseln mussten. Dennoch gelang ihnen der Ausgleich. Nachdem Jan Rosenthal mit seinem Schuss an Augsburgs Keeper Mohamed Amsif gescheitert war, drückte Schmid den Abpraller über die Torlinie. Zwei Minuten vor der Halbzeit musste dann auch noch Rosenthal mit blutenden Wunden nach einem Zusammenprall mit Koo Ya-Cheol vom Feld - und damit auch der zweite Freiburger Angreifer.
Im Vergleich zum 1:2 beim VfB Stuttgart während der Woche hatte Augsburgs Trainer Markus Weinzierl seine Mannschaft auf drei Positionen umgestellt. Tobias Werner, Milan Petrzela und Kevin Vogt rückten in die Anfangsformation. Sein Freiburger Kollege Christian Streich musste unter anderem die beiden gesperrten Daniel Caligiuri (fünfte Gelbe Karte) und Fallou Diagne nach seiner Roten Karte am vergangenen Mittwoch im Heimspiel gegen Bayern München (0:2) verzichten.
Nach dem Wechsel musste sich das letzte Aufgebot der Freiburger verstärkten Offensivbemühungen der Gastgeber erwehren. Doch es herrschte weiterhin Kampf, Fußball wurde nur wenig gespielt. Schon vor der Halbzeitpause zeigte Referee Christian Dingert (Lebecksmühle) fünf Gelbe Karten. Fouls und Verletzungspausen ließen kaum Spielfluss auf beiden Seiten zu. Augsburg agierte zudem über weite Strecken zu hektisch gegen abgeklärter wirkende Gäste.
Torschütze Werner und Koo waren die besten Augsburger. Aufseiten der Breisgauer wussten besonders Rosenthal und der eingewechselte Ivan Santini zu gefallen. (sid)