Bremen. Bei Werder Bremen hat in diesem Sommer ein Umbruch stattgefunden: Gehaltsriesen wie Pizarro und Wiese haben den Verein verlassen. Verstärkt haben sich die Bremer mit jungen Spielern wie Eljero Elia, Theodor Gebre Selassie, Kevin de Bruyne und der Leihgabe Nils Petersen.
Borussia Dortmund und Bayern München an einem Wochenende geschlagen: Das ist beeindruckend. Leider gelangen Werder Bremen die Siege gegen die deutschen Vorzeige-Klubs nicht in der Bundesliga, sondern beim Liga-Total-Cup vor zwei Wochen.
Der Trainer
Als Thomas Schaaf Bundesliga-Trainer bei Werder Bremen wurde, erhielt er sein Gehalt noch in D-Mark. Durchaus denkbar, dass der 51-Jährige an der Weser auch noch den Euro überlebt. Im 14. Jahr an seiner Seite: Geschäftsführer Klaus Allofs. Bis vor kurzem hätten die meisten Werder-Spieler die Söhne dieses alten Ehepaars sein können. Nach dem großen Personalwechsel im Sommer hat Bremen jetzt die jüngste Mannschaft der Liga. Und eine Enkelgeneration im Kader. Schaaf hat sein taktisches Paradigma den personellen Möglichkeiten angepasst. Erstmals seit Einführung des Euro wird Bremen nicht mehr mit der Mittelfeld-Raute spielen. Werder Bremen setzt, wie praktisch alle anderen Bundesligisten, künftig auch auf ein 4:2:3:1-System.
Das Personal
Der Vorjahresneunte hat zwei Stoßrichtungen verfolgt: Der Kader musste jünger und billiger werden. Marko Marin und Naldo wurden für gutes Geld abgegeben. Die Gehaltsriesen Tim Wiese (Hoffenheim) und Claudio Pizarro (Bayern) sind ebenso entsorgt, wie die sportlichen Mitläufer Sandro Wagner, Markus Rosenberg, Sebastian Boenisch und Tim Borowski. Hoffnungsvollste Zugänge sind der flinke Eljero Elia, der tschechische EM-Spieler Theodor Gebre Selassie, Bayern-Leihgabe Nils Petersen und der talentierte Leihspieler Kevin de Bruyne von Chelsea.
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Der Anspruch
Der Champions-League-Kader der Bremer wurde durch den notwendigen Radikalschnitt auf das Gehaltsniveau der Bundesliga zurückgeführt. Trotzdem sehnen sich Werder-Fans nach dem Europapokal. Dort soll der Weg mittelfristig hinführen. Und die Bremer wären gerne wieder die Nummer 1 im Liga-Norden.
Die Probleme
Gelingt es Thomas Schaaf, eigenwillige Charaktere wie Eljero Elia und Marko Arnautovic in das mannschaftsdienliche Gefüge einzubinden?
Die Prognose
Wie man mit verjüngten Mannschaften für Furore sorgt, hat zuletzt der BVB bewiesen. Den Bremern werden in der neuen Saison einige Überraschungen gelingen. Mehr als Platz 10 ist aber noch nicht drin.