Nürnberg. Der FC Bayern hat die Gunst der Stunde genutzt: Dank eines goldenen Treffers von Arjen Robben siegte der deutsche Rekordmeister im Südderby mit 1:0 (0:0). In der Tabelle rücken die Münchner damit bis auf drei Punkte an Spitzenreiter Borussia Dortmund heran. Die Liga bekommt ihr Gänsehaut-Finale.
Dank Arjen Robben hat Bayern München erstmals seit 2005 wieder beim Angstgegner 1. FC Nürnberg triumphiert und kann wieder aus eigener Kraft deutscher Meister werden. Durch den 1:0 (0:0) -Erfolg rückte der deutsche Fußball-Rekordmeister auf drei Punkte an Spitzenreiter Borussia Dortmund heran, der am Vorabend nur 4:4 gegen den VfB Stuttgart gespielt hat. Robben erzielte nach 69 Minuten das goldene Tor beim siebten Pflichtspiel-Erfolg in Serie binnen drei Wochen.
Bayern-Trainer Heynckes überrascht mit Umstellungen
Drei Tage nach dem 2:0 im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Olympique Marseille überraschte Bayern-Trainer Jupp Heynckes mit Blick auf das Rückspiel am Dienstag mit drei Umstellungen in seiner Startelf. Franck Ribery, David Alaba und Luiz Gustavo nahmen neben Bastian Schweinsteiger zunächst auf der Bank Platz, dafür rotierten Danijel Pranjic, Diego Contento und Anatolij Timoschtschuk ins Team. "Wir haben einen riesigen Terminkalender. Das heißt: Wenn wir gegen Marseille weiterkommen, haben wir zwölf Spiele! Und das ist in fünf Wochen immens. Deswegen bin ich einfach gezwungen, zu rotieren", sagte Heynckes zur Begründung bei Sky.
Ausreden gab es für die Gäste trotzdem nicht. "Wir müssen ab jetzt jedes Spiel gewinnen", hatte Torhüter Manuel Neuer erklärt. Das galt gerade nach dem überraschenden Remis des Erzrivalen Dortmund - mit Blick auf das große Gipfeltreffen um die deutsche Meisterschaft am 11. April konnten die Bayern mit einem Sieg auf drei Punkte heranrücken und damit wieder aus eigener Kraft deutscher Meister werden.
Bayern können in Anfangsphase kaum überzeugen
Trotz der verlockenden Perspektive wirkten die Gäste vor 48.548 Zuschauern jedoch müde und unbeweglich. Die Bayern agierten im Schongang, machten keinen Schritt zu viel und Nürnberg unterbrach immer wieder mit kleinen Fouls die Kombinationen. So kamen die Bayern erst in der 18. Minute nach einem Standard zu ihrer ersten Chance, als Holger Badstubers Kopfball nur Zentimeter über die Latte strich. Sieben Minuten später übersah Torjäger Mario Gomez den völlig freistehenden Arjen Robben und hämmerte den Ball ans Außennetz. Der wiederum verschenkte in der 34. Minute nach Flanke von Pranjic per Kopf die bis dato beste Chance zur Führung für die dominanten, aber keinesfalls überzeugenden Gäste.
Durch die ziemlich dürftige Vorstellung schöpften die sehr defensiven Nürnberger Mut und sorgten zumindest bei Standards für Gefahr - so als Neuer in der 43. Minute ein Ecke unterlief. Am 10. September 2005 hatte der FC Bayern letztmals in Nürnberg triumphiert (2:1), danach eine 0:3-Pleite und drei 1:1-Remis kassiert. Diese Negativserie wollte Jupp Heynckes unterbrechen und brachte deshalb nach nicht einmal einer Stunde Spielzeit Schweinsteiger und Ribery.
Arjen Robben erlöst die Münchner Fans
Die Bayern-Dominanz gegen die tapfer verteidigenden Gastgeber wurde danach noch drückender. In der 66. Minute zappelte der Ball auch das erste Mal im Nürnberger Netz, jedoch entschied Schiedsrichter Felix Zwayer nach dem Treffer von Gomez zu Unrecht auf Abseits. Drei Minuten später war es dann aber passiert. Zunächst scheiterte Ribery noch an Raphael Schäfer, doch Robben versenkte den Ball im Netz. Der Mann für die großen Momente, der schon in Marseille ein Tor geschossen und eins vorbereitet hatte. In der 88. Minute hatten die Bayern dann Glück als Torhüter Manuel Neuer einen Schuss von Almog Cohen aus der Ferndistanz mit Glück an den Pfosten lenkte.