Hamburg. Befreiungsschlag verpasst, aber zumindest einen Punkt gerettet - nach dem 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern steckt der Hamburger SV weiterhin mitten im Abstiegskampf. Die Hanseaten schwächten sich im Spiel gegen die Pfälzer selbst.
Befreiungsschlag verpasst, Verteidiger Slobodan Rajkovic verloren, aber zumindest einen Punkt gerettet - nach dem 1:1 (1:1) gegen den 1. FC Kaiserslautern steckt Fußball-Bundesligist Hamburger SV weiterhin mitten im Abstiegskampf. Den Führungstreffer für die Pfälzer erzielte Mittelfeldspieler Pierre De Wit mit einem klassischen Sonntagsschuss in den Torwinkel in der 38. Minute, Paolo Guerrero konnte in der 65. Minute per Kopfball ausgleichen.
Dabei schwächte sich der HSV in der 22. Minute zusätzlich selbst und wartet somit seit sieben Monaten auf einen Heimsieg: Nach einem Ellenbogencheck gegen FCK-Mittelfeldspieler Christian Tiffert sah der serbische Abwehrspieler durch Schiedsrichter Markus Schmidt aus Stuttgart wegen groben Foulspiels die Rote Karte. Tiffert musste am Spielfeldrand wegen einer blutenden Wunde am Kopf mit mehreren Stichen genäht werden und kehrte erst in der 30. Minute auf das Spielfeld zurück.
Fink muss weiter auf Sieg warten
Auch für den neuen HSV-Trainer Thorsten Fink blieb nach dieser erneuten sportlichen Enttäuschung das erhoffte Erfolgserlebnis aus. Die Norddeutschen stellen die schwächste Heimmannschaft der Liga und stehen vor schweren Wochen in der Liga und auch im Pokal, wo ihnen für das Achtelfinale ein Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart zugelost wurde. Kaiserslautern hingegen kann nach der dritten Partie in Serie ohne Niederlage ein wenig durchatmen.
Vor 55.348 Zuschauern in der fast ausverkauften Hamburger WM-Arena gehörte die Anfangsphase den Gästen. Schon in der dritten Minute wären die Pfälzer beinahe in Führung gegangen, ein verdeckter Schuss von De Wit strich nur knapp am linken Torpfosten vorbei. Elf Minuten später traf Dorge Kouemaha aus aussichtsreicher Position nur das Außennetz.
Ohne den verletzten Torjäger Mladen Petric (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und auch wegen der Unterzahl nach dem Platzverweis fehlte den Hanseaten in der Offensive lange Zeit die Durchschlagskraft. Ersatzmann Marcus Berg blieb weitgehend wirkungslos und wurde nach dem Platzverweis aus taktischen Gründen ausgewechselt. Pech hatten jedoch die Hanseaten, als Marcell Jansen zwei Minuten nach dem ersten Tor des FCK nur die Latte traf.
FCK kontrollierte das Spiel überwiegend
Nach dem Seitenwechsel sorgte erneut De Wit mit einem Freistoß (47.) für Gefahr vor dem HSV-Tor. Das Bemühen um ein besseres Ergebnis war den Hamburgern nicht abzusprechen, doch in Unterzahl blieb vieles nur Stückwerk, die Spielkontrolle lag zumeist beim FCK.
Bereits in der 58. Minute hatte Guerrero ins Tor getroffen, aber dabei die Hand zu Hilfe genommen. Der Peruaner hatte anschließend Glück, dass der Unparteiische seinen "Autofahrergruß" zum Assistenten an der Linie nicht ahndete. Sieben Minute später traf der Südamerikaner nach Flanke von Gökhan Töre dann regelkonform aus kurzer Distanz.
Torhüter Drobny sowie Guerrero waren die stärksten Akteure beim HSV, der zuletzt fünf Heimsiege in Folge gegen Kaiserslautern gefeiert hatte. Neben Torschütze De Wit verdiente sich bei den "Roten Teufeln" Tiffert eine gute Note. (sid)