Hamburg. Beim Einstand von Trainer Thorsten Fink kam der Hamburger SV gegen den VfL Wolfsburg über ein 1:1 nicht hinaus. Die Hanseaten müssen weiter auf ihren ersten Heimsieg seit mehr als sieben Monaten.
Kein Heimsieg zum Einstand: Thorsten Fink musste sich bei seiner Premiere als Trainer des Hamburger SV mit einem 1:1 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg begnügen. Die Hanseaten warten weiter auf ihren ersten Heimsieg seit mehr als sieben Monaten, haben aber zumindest den letzten Tabellenplatz verlassen und sind jetzt 17. Auch für Wolfsburg (11.) bleibt der Saisonverlauf enttäuschend.
Vor 54.378 Zuschauern brachte Mario Mandzukic die Wolfsburger Gäste mit einem Blitztor nach nur 64 Sekunden in Führung. Mladen Petric glich in der 56. Minute für den Bundesliga-Dino immerhin aus. Der HSV machte Druck, es reichte aber nicht zum Sieg.
Das erste Spiel in Finks Amtszeit hätte nicht schlechter beginnen können. Der Nachfolger des entlassenen Michael Oenning hatte sich gerade hingesetzt, da musste er auch schon das erste Gegentor auf seinen Zettel schreiben. Nach einem Fehlpass von Dennis Aogo war Patrick Ochs auf der rechten Seite völlig frei und nutzte dies für eine Maßflanke auf Mandzukic. Der Topstürmer des VfL hatte sich von Bewacher Slobodan Rajkovic gelöst und köpfte problemlos ein. Für Mandzukic war es der sechste Saisontreffer.
Der HSV hätte beinahe im Gegenzug den Ausgleich erzielt. Stürmer Paolo Guerrero, den Fink statt Heung Min Son nominiert hatte, vergab aber ebenso knapp (4.) wie Gökhan Töre sechs Minuten später.
HSV erarbeitete sich Übergewicht im Mittelfeld
Fink hatte bei seiner Vorstellung am Montag verlangt, dass seine Elf künftig mehr Ballbesitz hat, und eine offensive Ausrichtung angekündigt. Zwar erarbeitete sich der HSV vor 54.378 Zuschauern in der Imtech-Arena ein Übergewicht im Mittelfeld, konnte aber aus dem Spiel heraus zunächst kaum gefährlich werden. Nach Standards zeigten sich die Hamburger wie zuletzt stark, doch vor allem Petric zeigte bei seinen Gelegenheiten zunächst nicht die nötige Entschlossenheit (23., 41.).
Auch die Abwehrspieler des Hamburger SV ließen immmer wieder Konsequenz vermissen. Zwar zeigte sich der VfL Wolfsburg nach der frühen Führung nur selten im Strafraum der Gastgeber, aber wenn Ashkan Dejagah und Mandzukic in der Nähe des Tores von Jaroslav Drobny an den Ball kamen, wirkte die Defensive nicht sattelfest.
Nach der Pause setzten die Hanseaten alles daran, schnell den Ausgleich zu erzielen. Doch Marcell Jansen scheiterte zunächst zweimal in aussichtsreicher Position (49., 52.).
Petric glich für die Hanseaten aus
Der VfL zog sich nun kurz vor den Sechzehnmeterraum zurück, einzig Torschütze Mandzukic lauerte weiter auf Konterchancen. Bei der passiven Spielweise der Gäste war es eine Frage der Zeit, bis sich für die Gastgeber gute Chancen ergeben würden. Eine davon nutzte Petric nach einer herrlichen Kombination zum ersten Treffer in der Ära Fink. Gojko Kacar spielte den Ball präzise in den Strafraum, Petric lupfte den Ball über den herauseilenden Torhüter Diego Benaglio (56.).
Vom Treffer beflügelt, erhöhte der HSV den Druck und kam sofort zur Führungschance. Doch Jansen scheiterte am glänzend reagierenden Wölfe-Keeper (57.).
Nach dem ersten Sturmlauf musste auch der HSV durchatmen, und so nahm der VfL Wolfsburg wieder mehr am Spiel teil. Nach 64 Minuten führte dies zu einer Großchance der Gäste. Mandzukic zirkelte den Ball auf den rechten Winkel des Tores von Drobny, aber der Tscheche reagierte blendend.
Bei den Hamburgern überzeugten vor allem der quirlige Töre und Torschütze Petric. Wolfsburg hatte im starken Mandzukic und in Josue seine besten Akteure. (sid)