Essen. Endlich wieder Zuschauer beim Fußball. Doch ausgerechnet dort, wo ohne Fans gespielt wurde, gab es einen Aufreger: in München. Ein Kommentar.
Gleich zum Auftakt der Bundesliga erlebten wir das Erwartete: einen famosen Sieg des Triple-Gewinners FC Bayern gegen einen saisonübergreifend krisengeschüttelten FC Schalke. Die Deutsche Fußball-Liga wird sich bald mal überlegen müssen, ob der Eröffnungstag, an dem weltweit zugeschaut wird, unbedingt mit einem Heimspiel des Meisters zelebriert werden sollte. Sonst sehen nämlich auch alle schon am Anfang in aller Deutlichkeit, dass hierzulande kein Wettbewerb um die Meisterschaft stattfindet.
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Borussia Dortmund hat die löbliche Absicht, den Bayern unangenehm auf den Pelz zu rücken. Aber all die schwarz-gelben Top-Talente, denen bei optimaler Entwicklung Weltkarrieren zuzutrauen sind, können derzeit noch lange nicht so weit sein, um den perfekt besetzten Bayern den Titel streitig zu machen. Dennoch herrscht in Dortmund natürlich Freude: Die Mannschaft macht Spaß, und endlich darf wenigstens ein Teil der Anhänger wieder ins Stadion.
Ohne Maske und ohne Mindestabstand auf der Tribüne
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Wollen wir hoffen, dass alle 9300 gesund bleiben. Denn die von der Politik beschlossenen Lockerungen sind ein zeitlich begrenzter Vertrauensvorschuss. Und wie schnell wieder Geisterspiele angeordnet werden können, haben wir nun bereits in Köln und in München gesehen.
Beim FC Bayern schafften sie es dennoch, mit Fehlverhalten auf der Tribüne aufzufallen. Sowohl die Bayern-Chefs als auch die Schalker Verantwortlichen saßen in Blöcken zusammen – entgegen der Vorschriften ohne Maske und Mindestabstand. Dafür fingen sie sich eine Rüge von Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml ein, die damit sogar ihren CSU-Parteifreund Edmund Stoiber maßregelte – auch der frühere Ministerpräsident gehörte als Aufsichtsrat des FC Bayern zum Team Unvernunft.
Rummenigge gibt sich wenigstens einsichtig
FC-Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge sagte immerhin einsichtig: „Wir sind uns einig, dass das Bild nicht vorbildlich war.“ Unfassbar, dass die Herrschaften darauf nicht vorher gekommen waren.
Dass unter den Schalker Funktionären auch der ehemalige Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies saß, sorgte zudem für reichlich Aufregung unter Schalker Fans. Für sie kein Platz, für Tönnies schon? Auch in diesem Fall wäre mehr Sensibilität ratsam gewesen.