Berlin. Der Fußball-Bundesligist Hertha BSC kalkuliert knallhart, wenn es um Zuschauer im Olympiastadion geht. Deshalb könnte es erst mal keine geben.
Die Mannschaften der Fußball-Bundesliga hoffen auf die Rückkehr der Zuschauer. Schnellstmöglich, bestenfalls bereits zum Saisonstart am 18. September. Man könnte denken, dass dies für alle Klubs gelten würde - doch Hertha BSC hat andere Pläne. Der Erstligist denkt einem Bericht der „Bild am Sonntag“ zufolge darüber nach, auch bei einer möglichen Teilrückkehr von Fans bis Ende Oktober ganz auf Zuschauer zu verzichten. Grund dafür sind die Maßnahmen in Berlin, wonach unter anderem eine Obergrenze von 5000 Personen für Großveranstaltungen bis zum 24. Oktober gilt. „Zu wenig für Hertha BSC“, schrieb die Zeitung.
Der Gedanke dahinter: Die Zulassung einer geringen Zuschauerzahl hätte einen symbolischen Wert - aber kaum einen wirtschaftlichen. Die Kosten seien dann zu hoch. Sollte die Zahl der möglichen Zuschauer angehoben werden, könnte sich das ändern. Um auf eine schwarze Null zu kommen, müssten mindestens 15.000 Zuschauer kommen, hieß in der „BamS“ laut einer clubinternen Hertha-Rechnung.
Am Montag beraten die Gesundheitsminister
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Die Erstfassung des Hygiene- und Sicherheitskonzepts des Fußball-Bundesligisten soll in dieser Woche vorliegen. Demnach sei das Ziel, trotz Coronavirus-Pandemie weit mehr als 15.000 Zuschauer in das Olympiastadion zu bekommen.
Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia wird in der Bundesliga zwei Heimspiele bis Ende Oktober bestreiten. Am zweiten Spieltag der erst Mitte September beginnenden Saison ist Eintracht Frankfurt zu Gast, am vierten Spieltag Rückkehrer VfB Stuttgart. An diesem Montag beraten die Gesundheitsminister der Länder über die Maßnahmen der Deutschen Fußball-Liga für eine Wiederzulassung der Fans in die Stadien. Entscheidungen werden nicht erwartet.
Stadtrivale Union Berlin hat ganz andere Pläne
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Herthas Stadtrivale 1. FC Union war mit seinem Vorhaben bereits gescheitert, mit Vollauslastung in die neue Spielzeit zu starten. Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga war am Dienstag indes mehrheitlich beschlossen worden, für den Fall einer Fan-Rückkehr Alkohol nicht zu erlauben und die Stehplätze bis zum 31. Oktober zu streichen. Bis zum Jahresende sollen zudem keine Gästetickets verteilt werden und Maßnahmen getroffen werden, die eine Nachverfolgung von Infektionsketten möglich machen. Am ehesten dürfte das über personalisierte Tickets umzusetzen sein.
Wie unabwägbar und mit welchen (Infektions-)-Gefahren das Vorhaben der Bundesliga verbunden ist, zeigen die jüngsten Coronavirus-Fälle beim 1. FC Köln. Zwei Spieler sind positiv getestet worden, twitterte der Club am Samstag. Beide sind in häuslicher Quarantäne. Am Samstag hatte das Kölner Team erstmals gemeinsam auf dem Platz gestanden. (fs/dpa)