Berlin/Essen. Innenministerium nennt DFL-Konzept “begrüßenswerten Schritt“. Einige Bundesländer äußern sich skeptisch zur Rückkehr der Fans in die Stadien.
Das Konzept der Deutschen Fußball-Liga (DFL) für eine Rückkehr von Zuschauern in die Stadien stößt bei der Bundesregierung grundsätzlich auf Unterstützung. Ein Sprecher des Innen- und Sportministeriums bezeichnete die DFL-Vereinbarung am Mittwoch in Berlin als einen «begrüßenswerten Schritt». Auch ein Sprecher des Gesundheitsministeriums begrüßte das Konzept ausdrücklich. Jetzt komme es allerdings auf die konkrete Umsetzung mit den Behörden und Vereinen vor Ort an. Hierbei müsse auch das jeweilige, regionale Infektionsgeschehen berücksichtigt werden.
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Am Vortag hatten die DFL-Vereine mehrheitlich ein Maßnahmenbündel beschlossen, um Bundesligaspiele zumindest vor einer geringen Zahl von Zuschauern austragen zu können. Kernpunkte sind ein Verbot von Alkohol und Stehplätzen sowie der Ausschluss von Gästefans. Dazu kommt die Einführung personalisierter Online-Tickets, um während der Corona-Pandemie die Nachverfolgung von Infektionsketten zu ermöglichen.
Thüringens Gesundheitsministerin gegen Rückkehr von Fans in Stadien
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Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hat sich gegen eine baldige Rückkehr von Fußballfans in die Stadien ausgesprochen. "Die Skepsis kommt vor allem daher, dass es ein enormer Aufwand ist", sagte Werner im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Bremer Politik «sehr skeptisch» bei DFL-Plänen zur Zuschauer-Rückkehr
Auch die Bremer Politik blickt kritisch auf die Pläne derDFL. "Ich stehe dem Vorschlag der DFL, Bundesliga-Begegnungen wieder vor Zuschauern zu veranstalten, sehr skeptisch gegenüber", sagte Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) dem "Weser-Kurier". "Niemand kann im Augenblick absehen, wo wir im September stehen werden und mit welchen Herausforderungen wir umzugehen haben werden."
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Silke Stroth, Staatsrätin im Bremer Gesundheitsamt, hat ebenfalls große Zweifel an der Umsetzung der DFL-Pläne. "Für uns sind Zuschauer bei Spielen der Bundesliga aktuell nur sehr schwer vorstellbar", sagte sie der Zeitung. Sorgen bereiten ihr die wieder leicht ansteigenden Infektionszahlen und das Ende der Sommerferien mit den Reiserückkehrern. "Das alles zusammen schafft eine Situation, die aktuell noch sehr schwer einzuschätzen ist", sagte Stroth.
Niedersachsen: Genaue Prüfung des DFL-Konzepts zur Fan-Rückkehr
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich skeptisch zum Konzept der Deutschen Fußball Liga zur Rückkehr von Fans in die Stadien geäußert. "Auf dem Papier lässt sich vieles darstellen. Ob das dann auch in der Praxis so durchzuhalten ist, das wird erst noch sehr genau zu prüfen sein, auch wenn ich mir es als Fußballfan wünschen würde", sagte Weil der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. (dpa)