Berlin. Bundesligist Hertha BSC steckt in einer Schlammschlacht mit Ex-Trainer Jürgen Klinsmann. Sportchef Michael Preetz wehrt sich gegen die Vorwürfe.
Sportdirektor Michael Preetz vom Fußball-Bundesligisten Hertha BSC behält sich nach dem Rundumschlag von Ex-Trainer Jürgen Klinsmann rechtliche Schritte gegen den 55-Jährigen vor. Dies sagte Preetz auf der Spieltags-Pressekonferenz am Mittwoch vor dem Duell bei Fortuna Düsseldorf am Freitag (20.30 Uhr/DAZN).
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Gleichzeitig nahm Preetz kein Blatt vor den Mund, nannte die Anschuldigungen gegen die Medien- und medizinische Abteilung der Alten Dame „widerlich und unverschämt“, das sei „perfide“ und werde „auf das Schärfste zurückgewiesen. Das sind alles Menschen, die 24 Stunden pro Tag für diesen Verein im Einsatz sind“.
Preetz wirft Klinsmann unehrliche Art vor
In der Sport-Bild war am Mittwoch ein mehrseitiges Protokoll von Klinsmann über seine Amtszeit in der Hauptstadt veröffentlicht worden.
Preetz selbst gab sich kämpferisch. „Ich halte das aus. Ich bin stabil. Das hat auch mit meiner Verantwortung für den Verein zu tun“, sagte er. Preetz warf Klinsmann auch eine unehrliche Art vor. Die Vorwürfe gegen Herthas Mitarbeiter seien vom dem früheren Bundestrainer in der zehnwöchigen Amtszeit „zu keiner Zeit persönlich geäußert worden“.
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Was Klinsmann mit seinen Attacken bezweckt, konnte auch Preetz nicht einschätzen. „Ich kann nicht einordnen, ob das ein Putschversuch oder sonst etwas war. Ich kann höchstens feststellen, dass es nicht funktioniert hat“, sagte Preetz.
Gegenbauer: "Anschuldigungen entsprechen nicht der Wahrheit"
Präsident Werner Gegenbauer hat am Mittwoch in einem Brief an die Mitglieder des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC auf die Angriffe in dem veröffentlichten Protokoll für Ex-Trainer Jürgen Klinsmann reagiert. „Wir haben uns dazu entschlossen, nicht auf die einzelnen Vorwürfe zu reagieren, da sie entweder falsch oder einfach nur unsinnig sind“, schrieb Gegenbauer. „Eines müssen wir aber deutlich anmerken: Die schäbigen Anschuldigungen gegen die Mitarbeiter der Abteilungen Medizin und Medien weisen wir entschieden zurück."
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Gegenbauer fügte hinzu: „Abgesehen davon, dass nahezu sämtliche darin enthaltenen Vorwürfe und Behauptungen nicht der Wahrheit entsprechen, ist uns auch im Interesse von Jürgen Klinsmann daran gelegen, diese Personalie zu einem würdigen Ende zu bringen. Deshalb werden wir uns als Verein auch nicht an einer derartigen öffentlichen Kontroverse beteiligen.“
Auch Windhorst ist von Klinsmann abgerückt
Investor Lars Windhorst habe sich vor zwei Wochen eindeutig geäußert, dass Klinsmann keine Zukunft mehr im Verein habe. Auch gebe es kein Vertragsverhältnis zwischen Hertha und Klinsmann mehr.
Herthas Interimstrainer Alexander Nouri wusste von der Kritik Klinsmanns im Vorfeld nichts. „Das kam für mich auch überraschend“, sagte Nouri, der von Klinsmann in den Klub geholt wurde. Nouri forderte vor dem wichtigen Auswärtsspiel am Freitag bei Fortuna Düsseldorf: „Wir haben ein extrem wichtiges Spiel vor der Brust und müssen uns darauf konzentrieren.“
Klinsmann hatte am 11. Februar nach nur 76 Tagen seinen Rücktritt als Trainer bei der Hertha angekündigt und damit die Klubführung überrascht. (fs/sid/dpa)