Essen. 0:1 lag der FC Bayern gegen Mainz 05 zurück - Endstand: 6:1. Köln siegte in Freiburg, Leverkusen und Wolfsburg spielten nur unentschieden.

Beim unspektakulären Startelf-Debüt von Philippe Coutinho ist der FC Bayern München gegen den FSV Mainz 05 erst nach einer lethargischen Anfangsphase auf Touren gekommen. Der deutsche Serienmeister besiegte den punktlosen Tabellenletzten am Samstag in der Fußball-Bundesliga nach einem frühen Rückstand noch mit 6:1 (2:1).

Die Neuzugänge Benjamin Pavard (36. Minute) und Ivan Perisic (54.) mit ihren ersten Toren im Bayern-Trikot sowie Freistoßschütze David Alaba (45.), Kingsley Coman (64.), Robert Lewandowski (78.) und Alphonso Davies (80.) trafen vor 75 000 Zuschauern in der Allianz Arena. Torjäger Lewandowski bejubelte am 3. Spieltag bereits seinen sechsten Saisontreffer. Der körperlich noch nicht spritzige und weitgehend wirkungslose Brasilianer Coutinho verließ den Platz gemeinsam mit Perisic nach 67 Minuten. Applaus gab's trotzdem.

Die Mainzer gingen durch Jean-Paul Boetius nach sechs Minuten in Führung, konnten ihr gut organisiertes und aggressives Spiel aber nur eine halbe Stunde aufrechterhalten. Dann mangelte es an Qualität.

Bayern-Zugang Pavard durchlebte ein Wechselbad

Bayern-Präsident Uli Hoeneß sah im ersten Spiel nach seiner Rückzugsankündigung aus der Vereinsführung zunächst eine Münchner Elf, die lethargisch, schlapp und uninspiriert über den Rasen trottete. Die Mainzer begannen wach, frech und handlungsschneller. Einen flotten Angriff vollendete Boetius nach einer präzisen Flanke von Ronaël Pierre-Gabriel. Der Torschütze war Pavard entwischt.

Der Weltmeister aus Frankreich durchlebte ein wahres Wechselbad. Nichts wollte dem 35-Millionen-Euro-Zugang vom Absteiger VfB Stuttgart gelingen. Pavard erntete schon Pfiffe nach der x-ten missglückten Flanke, draußen lief sich bereits sein Landsmann Corentin Tolisso warm. Und dann? Versenkte Pavard einen Volleyschuss als Aufsetzer nach Flanke von Perisic, dem erst auch wenig gelang.

Nach einem feinen Spielzug über Coutinho und Coman hatte Perisic zuvor mit einem Schlenzer ans Außennetz das 1:1 vergeben (29.). Es war nicht der neue Ballstreichler Coutinho, der die Bayern aufweckte, sondern Torjäger Lewandowski, der viel unterwegs war, das Dribbling suchte und Freistöße herausholte. Den ersten von Alaba hielt Florian Müller noch (34.), beim zweiten war der Mainzer Torwart machtlos. Oben auf der Tribüne ballte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge die Faus, Sitznachbar Hoeneß klatschte in die Hände. In der Nachspielzeit traf Thiago das leere Mainzer Tor nicht.

Pavard revanchierte sich nach der Pause als Flankengeber für Kopfballschütze Perisic. Nach dem 3:1 brachen die Gäste, bei denen Rückkehrer Adam Szalai nach 56 Minuten kam, ein. Coman traf nach einer Ecke von Joshua Kimmich, der wieder im Mittelfeld spielte. Die Bayern konnten dann noch von der Bank nachlegen. Thomas Müller, der Coutinho ablöste, bereitete die Tore von Lewandowski und des mit eingewechselten Davies vor. Seinen Einstand bei den Bayern durfte in der Schlussphase auch noch das aus Gladbach gekommene Talent Michaël Cuisance feiern. (dpa)

Der Live-Ticker zum Nachlesen:

FC Bayern - Mainz 6:1
Freiburg - Köln 1:2
Leverkusen - Hoffenheim 0:0
Wolfsburg - Paderborn 1:1
VfL Wolfsburg - SC Paderborn 1:1 - Aufsteiger verdirbt Wolfsburg einen Startrekord 

Der VfL Wolfsburg hat in der Fußball-Bundesliga einen Startrekord verpasst. Das 1:1 (0:1) gegen den Aufsteiger SC Paderborn verhinderte am Samstag, dass der Europa-League-Teilnehmer zum ersten Mal in seiner Erstliga-Historie mit drei Siegen in Serie in eine neue Saison startet. Immerhin glich Josip Brekalo in der 56. Minute den Rückstand durch Cauly Oliveira Souza (12.) noch aus. Auch Paderborn freute sich am Ende über den ersten Punkt in dieser Saison.

Maßgeblich für den Verlauf dieser Partie war zunächst die Zeit zwischen der 8. und 12. Spielminute. Erst verletzte sich Wolfsburgs Neuzugang Xaver Schlager mutmaßlich schwer, als er nach einer Hereingabe von Brekalo im Strafraum im Rasen hängenblieb (8.). Der Österreicher wurde erst behandelt, dann auf einer Trage vom Spielfeld gebracht und später sogar ins Krankenhaus gefahren. Mit dem ersten Angriff nach seiner Auswechselung (11.) fiel auch gleich das 0:1.

Von diesem doppelten Schock erholte sich der VfL vor 23 750 Zuschauern lange Zeit nicht. Aus einer zunächst sehr druckvollen und dynamischen Vorstellung wurde auf einmal eine hilflose und fahrige. Bei den Wolfsburgern riss sehr früh ein Faden, der sich fast 40 Minuten lang nicht mehr wieder aufnehmen ließ.

Dabei hatten die Niedersachsen nach ihren Siegen gegen den 1. FC Köln und Hertha BSC die große Chance, aus einem sehr guten einen historischen Saisonstart zumachen. Drei Auftaktsiege in Serie hatten in den vergangenen 20 Jahren selbst die besonders erfolgreichen VfL-Teams unter Felix Magath, Wolfgang Wolf oder Bruno Labbadia nicht geschafft. Das blieb auch dem neuen Trainer Oliver Glasner verwehrt.

Bei den Paderbornern sah es zunächst so aus, als seien sie nach den überzeugenden Auftritten gegen Leverkusen (2:3) und Freiburg (1:3) zum ersten Mal in dieser Liga chancenlos. Doch während der Mannschaft des früheren Wolfsburgers Steffen Baumgart in den ersten beiden Spielen noch die Effektivität fehlte, machte sie diesmal in der ersten Halbzeit aus wenigen Chancen sehr viel. Und während die beiden Innenverteidiger Uwe Hünemeier und Christian Strohdiek vor allem gegen Freiburg noch als Schwachpunkte ausgemacht wurden, nahmen sie diesmal den Wolfsburger Torjäger Wout Weghorst gut aus dem Spiel.

Eine neue Dynamik bekam diese Partie erst durch die Einwechselung des VfL-Stürmers Admir Mehmedi in der 55. Minute. Nur wenige Sekunden später leitete der Nationalspieler der Schweiz mit einem Ballgewinn den nicht gerade absehbaren Ausgleichstreffer ein. Wiederum nur eine Minute später vergab Weghorst die große Chance zum 2:1 (57.).

Die Wolfsburger Fans machten nun ordentlich Lärm, und ein Großteil von ihnen dachte offenbar, das Spiel würde endgültig kippen. Doch die besten Chancen hatte von nun an Paderborn. In der 59. Minute lief Stürmer Sven Michel ganz allein auf das Tor zu und scheiterte an VfL-Keeper Koen Casteels. In der 75. Minute gewann der belgische Torwart dieses Duell in einer vergleichbaren Situation erneut.

Wolfsburg hatte zunächst nur noch einige beherzte Aktionen von Mehmedi in petto. In der 83. Minute traute er sich sogar, aus der eigenen Spielhälfte auf das Paderborner Tor zu schießen. Gefährlich wurde es aber nur noch einmal in der Nachspielzeit: Da klärte Mohamed Dräger kurz vor der Torlinie einen Schuss von Felix Klaus (90.+4). (dpa)

Der Live-Ticker zum Nachlesen:

FC Bayern - Mainz 6:1
Freiburg - Köln 1:2
Leverkusen - Hoffenheim 0:0
Wolfsburg - Paderborn 1:1
Bayer Leverkusen - 1899 Hoffenheim 0:0 - 19:0 Ecken, aber keine Tore: Bayer ist frustriert 

Sein alter Kumpel Alfred Schreuder hat Trainer Peter Bosz überlistet und Bayer Leverkusen als erstes Team in dieser Saison Punkte abgenommen. Die von Coach Schreuder ungewohnt defensiv eingestellten Hoffenheimer ermauerten am 3. Spieltag ein 0:0 bei den Leverkusener Offensiv-Künstlern. Bayer verpasste es damit, nach den Siegen gegen Paderborn (3:2) und in Düsseldorf (3:1) zum dritten Mal in seiner 41. Bundesliga-Saison mit drei Siegen zu starten - trotz unglaublichen 19:0 Eckbällen, 20:6 Torschüssen und insgesamt 101 Minuten Spielzeit.

Nach der Länderspiel-Pause muss die Werkself zum Spitzenspiel bei Borussia Dortmund antreten. 1899 Hoffenheim, das im zweiten Auswärtsspiel unter Julian Nagelsmanns Nachfolger Schreuder erstmals punktete, blieb nach zwei 4:1-Siegen im Vorjahr gegen den einstigen Angstgegner erneut ungeschlagen. Nur gegen den FC Bayern (15) verlor die TSG häufiger als gegen Bayer (14).

Die nur 30 Kilometer entfernt voneinander aufgewachsenen Bosz und Schreuder spielten einst zwei Jahre bei Feyenoord Rotterdam und eine Saison bei NAC Breda zusammen. Auf letzter Station bildeten sie sogar eine Fahrgemeinschaft. Später war Bosz Technischer Direktor bei Feyenoord mit dem Spieler Schreuder.

Die Werkself begann gewohnt offensiv. Die Hoffenheimer pressten vorne zwar früh, standen defensiv im selten praktizierten 4-2-3-1 aber tiefer als gewohnt. Das zahlte sich aus. Die Abwehr um den starken Abwehrchef Kevin Vogt stand gut, Florian Grillitsch nahm den zuletzt überragenden Shootingstar Kai Havertz gut aus dem Spiel. Bis zur Pause verzeichnete Bayer zwar schon beachtliche 7:0 Ecken und laut Statistik auch 8:1 Torschüsse, aber keine einzige echte Torchance. Die hatte Hoffenheim in der 29. Minute, doch Ishak Belfodil spielte freistehend unsauber quer auf Ihlas Bebou.

Auch die zweite Halbzeit begann mit einer Chance für Belfodil, die der Algerier ähnlich kläglich gegen Bayer-Torhüter Lukas Hradecky vergab (47.). Danach wurde Leverkusen aber druckvoller und zielstrebiger. Leon Bailey traf das Außennetz (57.), Kevin Volland verzog knapp (59.). Bosz reagierte nun und wechselte in Nadiem Amiri für Kerem Demirbay einen Ex-Hoffenheimer für den anderen ein und brachte in Lucas Alario für Volland einen Stoßstürmer (62.). Schreuder brachte zeitgleich den erst am Donnerstag für 17 Millionen Euro aus Eindhoven verpflichteten Jürgen Locadia für Belfodil (62.).

Nun hatte Bayer einige gute Chancen. Amiri verzog (64.). Karim Bellarabi traf aus spitzem Winkel den Pfosten (80.), Sven Bender scheiterte an Oliver Baumann (82.). Als Lars Bender im Anschluss an den 18. Eckball in der Nachspielzeit einköpfte, hatte Schiedsrichter Felix Zwayer abgepfiffen. Auf der Gegenseite köpfte Kevin Akpoguma knapp vorbei (90.). (dpa)

Der Live-Ticker zum Nachlesen:

FC Bayern - Mainz 6:1
Freiburg - Köln 1:2
Leverkusen - Hoffenheim 0:0
Wolfsburg - Paderborn 1:1
SC Freiburg - 1. FC Köln 1:2 - Skhiri schießt FC in der 92. Minute zum Sieg 

Der 1. FC Köln hat einen kompletten Fehlstart verhindert und dank seines Neuzugangs Ellyes Skhiri den ersten Saisonsieg geholt. Ein Treffer des Tunesiers in der 2. Minute der Nachspielzeit sorgte am Samstagnachmittag für den hart erkämpften 2:1 (0:1)-Sieg beim bis dahin noch ungeschlagenen SC Freiburg. Zuvor hatte Anthony Modeste (52. Minute) mit seinem ersten Bundesliga-Tor seit Mai 2017 zum Ausgleich getroffen. Freiburg durfte nur kurz vor der Pause wegen eines Eigentores von Rafael Czichos (40.) jubeln.

Der erstmals für die Nationalmannschaft nominierte SC-Angreifer Luca Waldschmidt blieb vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw weitgehend unauffällig. Freiburg rutschte nach der ersten Pleite aus der Spitzengruppe der Liga, die Kölner rückten vor der Länderspielpause ins Mittelfeld der Tabelle vor.

Mit der sengenden Hitze im Schwarzwald hatten beide Teams ihre Schwierigkeiten. Die Kölner verteidigten zwar kompakt und aggressiv, mit dem Ball fiel ihnen aber meistens nicht viel ein. Lange Bälle oder Flanken auf das Sturmduo Modeste/Kingsley Schindler waren die einzige Lösung. Freiburg wiederum fand oft kein Mittel gegen die Kölner Defensive.

Erst kurz vor der Pause nahm die Partie dann Fahrt auf, denn plötzlich jubelten die Gäste. Nach einem herrlichen Pass von Louis Schaub hatte Schindler (37.) den Ball über SC-Keeper Alexander Schwolow ins Tor gespitzelt. Kurz darauf annullierte Schiedsrichter Robert Kampka den Treffer jedoch nach Sicht der Videobilder, weil Kölns Dominick Drexler im Vorfeld des Tores den Freiburger Robin Koch gefoult hatte.

Und es kam noch bitterer für den FC. Denn praktisch im Gegenzug lenkte Czichos eine Flanke von SC-Kapitän Christian Günter ins eigene Tor. Kurz vor der Pause hätten die Freiburger durch Rückkehrer Jonathan Schmid (45.+2) sogar fast das 2:0 erzielt.

Kölns größtes Problem war über weite Strecken der Spielaufbau. Ohne den von Trainer Achim Beierlorzer zunächst auf der Bank belassenen Jorge Meré ging der FC fast nur mit langen Bällen vor, die allerdings kaum zum Erfolg führten - bis zu einer Unaufmerksamkeit in der Freiburger Abwehrreihe.

Eine Flanke von Skhiri fand kurz nach der Pause den im Strafraum lauernden Modeste, der unhaltbar für Schwolow unter die Latte den Ausgleich köpfte. Die Kölner wurden im Anschluss mutiger, Schaub (57.) und der eingewechselte Meré (67.) vergaben jedoch weitere gute Gelegenheiten. Doch dann kam Skhiri. Mit einem sehenswerten Solo tankte sich der 24-Jährige durch Freiburgs Strafraum und traf zum umjubelten Sieg. (dpa)

Der Live-Ticker zum Nachlesen:

FC Bayern - Mainz 6:1
Freiburg - Köln 1:2
Leverkusen - Hoffenheim 0:0
Wolfsburg - Paderborn 1:1