München. Jetzt ist es offiziell: Oliver Kahn wird ab 1. Januar 2020 in den Vorstand des FC Bayern berufen und übernimmt 2022 das Amt des Vorsitzenden.
Die Rückkehr von Oliver Kahn zum FC Bayern München ist perfekt. Wie der deutsche Fußball-Rekordmeister am Freitag mitteilte, wird der frühere Kapitän und Torhüter in den Vorstand der FC Bayern München AG berufen. Kahn unterschrieb einen Fünfjahresvertrag, der am 1. Januar 2020 in Kraft tritt. Zunächst fungiert er als Mitglied des Vorstandes. Nach Ablauf des Vertrages von Karl-Heinz Rummenigge am 31. Dezember 2021 übernimmt Kahn von ihm das Amt des Vorstandsvorsitzenden.
Hainer soll beim FC Bayern für Hoeneß übernehmen
„Wir sind überzeugt, dass wir in Oliver Kahn perspektivisch die perfekte Lösung für das Amt des Vorstandsvorsitzenden der FC Bayern München AG gefunden haben. Oliver war ein bedeutender Spieler in der Geschichte unseres Vereins“, sagte Aufsichtsratschef Uli Hoeneß laut Mitteilung vom Freitag. Am Vorabend hatte der 67-Jährige seinen Rückzug aus der Führungsspitze des Clubs angekündigt. Nun hat er eine weitere wichtige Weiche für die Zukunft gestellt. Seine eigenen Ämter soll der langjährige Adidas-Chef Herbert Hainer übernehmen.
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Kahn ist die Wunschlösung von Hoeneß. „Er war jahrelang Kapitän des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft, er hat fast alle Titel gewonnen, die es zu gewinnen gibt und er ist dabei immer mit Einsatz und Wille vorangegangen“, sagte Hoeneß. „Nach seiner aktiven Karriere erwarb er den MBA in General Management und baute parallel dazu seine eigenen Unternehmen auf. Oliver Kahn kennt den Fußball, er kennt die Wirtschaft und er trägt die DNA des FC Bayern in sich. Wir sind überzeugt, dass Oliver Kahn der richtige Mann ist, um den FC Bayern in die Zukunft zu führen.“
Kahn: "Es ist eine große Ehre für mich"
Der 50 Jahre alte Kahn freut sich auf die Herausforderung. „Es ist eine große Ehre für mich, dass mir zunächst das Amt des Vorstandes und später der Vorsitz des Vorstandes der FC Bayern München AG übertragen wird. Ich bedanke mich beim Aufsichtsrat mit Uli Hoeneß an der Spitze für dieses Vertrauen“, sagte der frühere Welttorhüter. „Ich bin mit dem Verein tief verbunden, er hat mein Leben sehr stark geprägt.“
Die Verpflichtung von Kahn hatte sich langem abgezeichnet. Der frühere Weltklassetorhüter spielte von 1994 bis 2008 für den FC Bayern München, feierte acht Meistertitel, sechs Pokalsiege und triumphierte als Höhepunkt im Jahr 2001 in der Champions League.
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„Mir gefällt Olivers Entwicklung nach der Spieler-Karriere. Er hat sich als Experte im Fernsehen fantastisch entwickelt, ein Fernstudium in Betriebswirtschaft gemacht und eine Firma gegründet. Wir haben hier jemanden, der den Fußball als Torwart auf allerhöchstem Niveau erlebt hat und zugleich in der Lage ist, im wirtschaftlichen Bereich seinen Mann zu stehen. Das reizt uns so“, hatte Hoeneß zuletzt im dpa-Interview gesagt.
Hoeneß bleibt Aufsichtsrat bis 2023 erhalten
Kahn bringt also nicht nur eine beeindruckende sportliche Vita mit. Nach seiner Karriere sammelte der TV-Experte auch Erfahrungen als Unternehmer. „Ich traue Olli das zu. Er war ein großer Spieler, hat Ahnung vom Fußball und hat sich auf seinem zweiten Bildungsweg mit Finanzen und der Wirtschaft seriös auseinandergesetzt. Warum sollte er das nicht schaffen?“, hatte der seit 2002 als Vorstandschef amtierende Rummenigge schon erklärt.
Hoeneß steht seit Februar 2017 wieder an der Spitze des Aufsichtsrats, der ihn im Dezember wieder zum Vorsitzenden kürte. Seine Amtszeit als Vereinspräsident läuft im November 2019 ab. Dann zieht er sich zurück, gibt auch seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzender ab. Bis 2023 bleibt er aber dem Kontrollgremium erhalten. (dpa)