Essen. Wenig wurde in der abgelaufenen Saison so häufig diskutiert wie die Handspielregel. Der DFB will die Diskussion mit den Klubs entschärfen.
Es ist ein leidiges Thema: die Handspielegel. In der vergangenen Bundesliga-Saison war es im Wochentakt präsent. Spieler, Trainer und Vereins-Verantwortliche waren genervt, die Fans erst Recht. Und die Schiedsrichter sowie der DFB teils überfordert. Das soll sich nun Schritt für Schritt ändern.
Anfang Juni haben die internationalen Regelhüter vom International Football Association Board (IFAB) einen modifizierten Handspielregel-Regeltext verabschiedet. Ein Handspiel vor einem Tor oder einer Vorbereitung ist beispielsweise grundsätzlich strafbar. Ob dahinter Absicht besteht, spielt keine Rolle. Prallt der Ball von einem anderen Körperteil an die Hand oder den Arm liegt hingegen kein Vergehen vor. Andere Spielsituationen werden jedoch von den Schiedsrichtern individuell interpretiert. Zum Beispiel, ob eine unnatürliche Vergrößerung der Körperfläche vorliegt.
Drees will mit den Klubs reden
Der DFB bemüht sich, die Diskussion um die Auslegung zu entschärfen. „Wir sind dabei, zusammen mit den Vereinen, eine Vereinbarung zu treffen, um auch hier eine größtmögliche Einheitlichkeit zu erreichen“, sagte Video-Chef Jochen Drees in einem Interview mit der Sport Bild. Daher hat der DFB den Vereinen 40 Spielsituationen auf Video geschickt – mit relevanten Handspiel-Situationen aus der Saison 2018/2019. „Wir haben darum gebeten, diese aus der Erfahrung als Trainer oder Spieler heraus zu bewerten: Was ist ein Handspiel, was nicht? Was ist normal, wann beginnt eine unnatürliche Vergrößerung des Körpers?“, erklärte Drees.
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Der Verband wartet nun auf die Rückmeldungen der Vereine und will sie mit seinen Schiedsrichtern bewerten. Am 22. Juli und 5. August stehen zwei Workshops mit den Klubs aus den beiden Bundesligen an. Dort soll über die Vereinheitlichung der Auslegung diskutiert werden.