Für den BVB und Schalke steht im Liga-Endspurt einiges auf dem Spiel. Die Trainer müssen ihre Mannschaften richtig einstellen. Ein Kommentar.

Was geht in Fußballern vor, die gerade das vermeintlich wichtigste Spiel der Saison gewonnen haben und trotzdem noch absteigen können? Was hat der Derbysieg bei Borussia Dortmund mit den Profis von Schalke 04 gemacht? Sind sie plötzlich selbstbewusster? Oder besteht die Gefahr eines Spannungsabfalls? Am Sonntag kommt der FC Augsburg: Auf diese Partie müssen sich die Schalker mit höchster Konzentration vorbereiten. Wenn sie gewinnen, sind sie gerettet. Und sie können sich nicht darauf verlassen, dass Berlin schon am Samstag Stuttgart besiegt.

In solchen Lagen helfen erfahrene Trainer. Huub Stevens hat schon alles erlebt, er kennt die Gefahren, er wird sie allen klarmachen. Er setzt darauf, dass seine Profis „erwachsen genug“ sind, um sich nach dem Derbysieg nicht zufrieden zurückzulehnen. Aber er sagt auch: „Es sind Menschen, keine Maschinen.“

Dieser Satz hätte von Lucien Favre stammen können.

Was geht in Fußballern vor, die gerade das Derby verloren haben und trotzdem noch Meister werden können? Was hat die Niederlage gegen Schalke mit den Profis von Borussia Dortmund gemacht? Haben sie ihr Selbstbewusstsein nun komplett verloren? Oder haben sie noch genügend Biss?

BVB-Trainer Favre hat einen Fehler gemacht, als er den Titelkampf für beendet erklärt hat, ohne das Spiel der Bayern in Nürnberg abzuwarten. Er weiß das natürlich. Jetzt muss auch er die Kurve kriegen. Er muss eine Mannschaft, der ausgerechnet in den bedeutenden Spielen in München und gegen Schalke die Nerven versagten, auf den Endspurt einschwören. Zwei Punkte Rückstand, das ist zu schaffen. Es wäre zu ärgerlich für die Borussen, wenn die Bayern noch stolpern sollten – und sie selbst auch. Jetzt müssen die Dortmunder zeigen, dass sie Kerle sind. Aber das sagt sich so leicht. Huub Stevens hat ja recht: Sind keine Maschinen.