Dortmund. Lucien Favre hat am Freitag erklärt, warum er den Titelkampf nach dem Derby für beendet erklärt hat. Nun sei die Situation aber eine andere.

Ein wenig passte die körperliche Verfassung von Lucien Favre zur sportlichen Stimmung bei Borussia Dortmund nach der Derby-Pleite. Der BVB-Trainer hat sich erkältet. Er hüstelte, schnupfte, saß bei der Pressekonferenz mit rot unterlaufenen Augen. Am Samstag (18.30 Uhr) beim SV Werder Bremen droht er aber nicht auszufallen. Dann, wenn der BVB ja immer noch um die Deutsche Meisterschaft kämpft.

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Denn auch wenn die Borussia 2:4 gegen Schalke verlor, beträgt der Rückstand auf den Bundesliga-Tabellenführer FC Bayern nur zwei Punkte. Weil die Münchener gegen Nürnberg nicht gewinnen konnten (1:1). Der Titel bleibt für Dortmund also möglich, auch wenn Favre nach dem Derby den Triumph schon abgehakt hatte. Eine Aussage, die er am Freitag verteidigte. „Alle haben gedacht, dass es vorbei ist. Es war nicht geplant, dass Bayern nur Unentschieden spielt. Jetzt ist wieder alles möglich“, sagte der Trainer.

BVB-Sportdirektor Zorc springt Favre zur Seite

Sportdirektor Michael Zorc, der neben dem BVB-Trainer saß, sprang ihm zur Seite. „Direkt nach dem Spiel waren wir alle in tiefer Depression. Jetzt ist wieder alles offen“, erklärte Zorc. Und weiter: „Es war am Samstag das allgemeine Empfinden, dass der Titelkampf entschieden ist. Aber es ist unsere Verpflichtung, bis zum Schluss alles zu geben. Jeder kennt die Tabelle und weiß, was am Samstag nötig ist." Allerdings gehört auch zur Wahrheit, dass Zorc und auch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ihrem Trainer schon vor dem Bayern-Spiel in Nürnberg widersprochen hatten.

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Nun also Bremen. Favre hält es nicht für nötig, die Spieler speziell zu motivieren. "Sie sind nicht dumm. Sie wissen, dass alles möglich ist", meinte der Trainer. "Wichtig ist, was wir auf dem Platz machen. Die Trainingseinheiten sind sehr wichtig, um die Spieler zu überzeugen. Aber klar, es sind auch zwei, drei Worte wichtig."

BVB-Kapitän Marco Reus fehlt

In Bremen muss der BVB den Ausfall von Kapitän Marco Reus verkraften. Der fehlt nach seiner Roten Karte im Derby die kommenden zwei Partien. Marius Wolf (sah ebenfalls Rot im Derby) fehlt sogar bis zum Saison-Ende. Deswegen muss Favre einen anderen Rechtsverteidiger auf den Rasen schicken. Möglicherweise kann Lukasz Piszczek wieder auflaufen, der Pole hat in jedem Fall die ganze Woche trainiert.