Freiburg. Bewegung an der Tabellenspitze: Nach einem Remis der Bayern in Freiburg jubelt der BVB. Ishak erlöst Nürnberg: erster Sieg nach 182 Tagen.

Bayern München ist im Titelrennen der Fußball-Bundesliga überraschend beim SC Freiburg ins Stolpern geraten. Der Rekordmeister kam bei mutigen Breisgauern nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Eine Woche vor dem Klassiker gegen Borussia Dortmund mussten die Bayern nach zuvor sechs Siegen in Serie und 17:1 Toren in den letzten drei Spielen wieder einen Dämpfer hinnehmen und gehen mit zwei Punkten Rückstand auf den neuen Tabellenführer BVB ins Topspiel.

Robert Lewandowski (22.) glich mit seinem 199. Bundesliga-Tor den frühen Führungstreffer von Lucas Höler (3.) aus und wendete somit zumindest die fünfte Münchner Saisonniederlage ab. Vor dem Duell mit dem BVB steht für den FCB am Mittwoch (18.30/Sky) noch das Pokal-Viertelfinale gegen Zweitligist 1. FC Heidenheim auf dem Plan.

Bayern ohne Neuer

In Freiburg musste Bayern-Trainer Niko Kovac auf Kapitän Manuel Neuer (Wadenprobleme) und David Alaba (Oberschenkelverletzung) verzichten. Sven Ulreich und Rafinha rückten in die Startelf. Die Innenverteidigung bildeten in der Woche nach der Bekanntgabe des Rekordtransfers von Weltmeister Lucas Hernandez, der im Sommer für 80 Millionen Euro von Atletico Madrid kommt, Mats Hummels und Jerome Boateng.

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Vor 23.000 Zuschauern im sommerlichen Breisgau begann Freiburg erstaunlich forsch - und wurde früh belohnt. Die Bayern hatten sich noch nicht richtig sortiert, da flankte Christian Günter mustergültig auf den Kopf von Höler, der den Ball unhaltbar ins lange Eck verlängerte. Zwar hätte Leon Goretzka (5.) den Münchner Fehlstart beinahe umgehend korrigiert, doch insgesamt wirkte der Rekordmeister überrumpelt vom Freiburger Offensivwirbel.

Denn die Gastgeber dachten gar nicht daran, sich zurückzuziehen, sondern spielten weiter munter nach vorne. Kapitän Mike Frantz (9.) gab den nächsten gefährlichen Torschuss ab. Weil auf der Gegenseite auch Lewandowski (12.) das Tor nur knapp verfehlte, entwickelte sich eine unterhaltsame Partie: Hier klärte Boateng auf der Linie gegen Frantz (18.), dort traf Lewandowski nach einer Ecke aus dem Getümmel zum Ausgleich.

Als zudem zwei Kopfbälle von Hummels (29.) und Goretzka (31.) für große Gefahr sorgten, schienen die Bayern endgültig Fahrt aufzunehmen. Doch auch der Sport-Club hatte über Konter weitere gute Gelegenheiten, die beste bei Hölers Schlenzer in die Arme von Ulreich (37.). Bis zur Pause blieb es beim durchaus leistungsgerechten Unentschieden.

Lewandowski verpasst

Nach dem Seitenwechsel drängten die Bayern dann mit Macht auf den zweiten Treffer. Joshua Kimmich (47.) und Lewandowski (50.) verpassten diesen jedoch knapp. Mit der Einwechslung von Nationalspieler Serge Gnabry setzte Kovac noch einen Impuls für den Angriff - und hatte prompt eine gute Chance (71.).

Ansonsten wirkte Münchens offensives Starensemble gegen die kompakte Defensive der Gastgeber allerdings zunehmend ideenlos. Einzig Boatengs Distanzschuss inklusive anschließendem Nachschuss von James (66.) forderte SC-Torwart Alexander Schwolow zunächst. Freiburg wehrte sich tapfer gegen die vermeintliche Übermacht und setzte selbst immer wieder Nadelstiche. Nach 77 Minuten rettete Schwolow erneut stark gegen Lewandowski, der in der Nachspielzeit aus kurzer Distanz das Tor verfehlte. (sid)

Kruse hält Werder im Europacup-Rennen - Ishal erklärt FCN 

Ein prächtig aufspielender Max Kruse hat Werder Bremen im Rennen um die Plätze im Europacup gehalten. Beim 3:1 (2:0)-Sieg der Hanseaten gegen den FSV Mainz 05 bereitete der Ex-Nationalspieler die frühe Führung durch Milot Rashica (3.) vor, das 2:0 und 3:1 erzielte der Bremer Kapitän in der 36. bzw. 63. Minute selbst.

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Es waren für Kruse die Saisontreffer neun und zehn. Insbesondere vor dem Seitenwechsel erwiesen sich die Gäste als weitgehend chancenlos. In ihrer stärksten Phase gelang Robin Quaison (52.) immerhin der zwischenzeitliche Anschlusstreffer.

Die Norddeutschen erzielten im 28. Spiel hintereinander selbst ein Tor und stellten damit einen neuen Vereinsrekord auf. Die Gäste hingegen kassierten die fünfte Auswärtsniederlage hintereinander und nehmen weiterhin den 13. Tabellenplatz ein.

Erster Nürnberger Sieg nach 182 Tagen

Der 1. FC Nürnberg hat seine historische Durststrecke beendet und darf dank Torjäger Mikael Ishak wieder vom Wunder Klassenerhalt träumen. Der schwedische Angreifer ebnete dem Club mit seinem vierten Saisontor in der 52. Minute beim 3:0 (0:0) im heiß umkämpften fränkisch-schwäbischen Derby gegen den FC Augsburg den Weg zum ersten Sieg seit Ende September und 20 Spielen. Matheus Pereira (88.) und Eduard Löwen (90.+1) schraubten das Ergebnis in der Schlussphase in die Höhe.

Nürnberg verließ mit dem erst dritten Dreier in dieser Spielzeit zumindest vorübergehend den letzten Tabellenplatz und rückte bis auf vier Punkte an den Relegationsrang heran. Für Trainer Boris Schommers war es im sechsten Spiel der erste Sieg - und für den ganzen Verein eine Erlösung. Die weitgehend enttäuschenden Augsburger haben zwar noch ein Neun-Punkte-Polster auf Nürnberg, müssen im Tabellenkeller aber wieder etwas mehr zittern. (sid)