Leverkusen. Eurosport-Experte Matthias Sammer ist mit der Art und Weise des Rauswurfs von Heiko Herrlich nicht einverstanden. Die Beiden kennen sich lang.
Eurosport-Experte Matthias Sammer hat im Zusammenhang mit der Entlassung von Trainer Heiko Herrlich kurz vor Weihnachten die Führungsetage und die Profis des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen kritisiert. "Wahnsinn, wie man in den letzten drei Monaten eine Trainer-Diskriminierung zulassen konnte – auch öffentlich. Dies finde ich schäbig. Als ich das gehört habe, habe ich entsetzt reagiert", sagte der Europameister von 1996.
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Der ehemalige Trainer und Sportdirektor warf den Verantwortlichen um Sportvorstand Rudi Völler fehlendes Fingerspitzengefühl vor. "Wenn Moral und Anstand da wären, müsste man die Mannschaft hinterfragen", sagte Sammer. Der 51-Jährige ist davon überzeugt, dass die Probleme bei der Werkself grundlegender Natur sind und forderte die Bayer-Bosse zum Umdenken auf, sonst gäbe es wie all die Jahre wieder ein wunderbares Alibi: "Solange dies so ist, wird man keinen Titel gewinnen. Und man muss sich fragen, ob möglicherweise Bequemlichkeit und Wohlfühl-Oase leistungshemmend wirken. Ich hatte nie das Gefühl in Leverkusen, dass die Mannschaft gefordert war."
Herrlich und Sammer kennen sich seit 1995
Leverkusen hatte sich vergangenen Sonntag nach zwei Ligasiegen nacheinander von Herrlich getrennt und in dem früheren Dortmunder Peter Bosz gleich einen neuen Chefcoach präsentiert.
Mit Herrlich ist Sammer seit vielen Jahren befreundet. Sie spielten von 1995 bis 1998 gemeinsam bei Borussia Dortmund, zudem war Herrlich anschließend Stürmer unter dem Trainer Sammer. Später holte Sammer als DFB-Sportdirektor den Jugendtrainer Herrlich als U19-Nationalcoach zum DFB. Die langjährige Zusammenarbeit endete vorübergehend am 27. Oktober 2009, als Herrlich Trainer beim damaligen Bundesligisten VfL Bochum wurde und von Sammer die Freigabe dafür erhielt.
Doch von Juli 2013 bis Juni 2015 arbeiteten die Beiden erneut zusammen - Sammer arbeitete beim FC Bayern München als Sportdirektor, sein Freund Herrlich trainierte die U17. (dpa/aer)