Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach ist mit dem 3:0 gegen Fortuna Düsseldorf auf Rang zwei vorgerückt. Die Gäste kassierten die sechste Niederlage in Folge.
Thorgan Hazard brüllte vor Erleichterung. Weil der Stürmer gerade einen umstrittenen Hand-Elfmeter mit viel Glück zum 1:0 verwandelt hatte. Aber auch, weil dieses 1:0 für Borussia Mönchengladbach kurz nach dem Beginn der zweiten Halbzeit so wichtig war, um das umkämpfte Derby gegen Fortuna Düsseldorf für sich zu entscheiden. Am Ende gewannen die Fohlen vor 54.022 Zuschauern doch noch deutlich mit 3:0 (0:0). Die Tore erzielten Hazard (48., 82.) und Jonas Hofmann (67.).
Die Gladbacher ziehen aufgrund des besseren Torverhältnisses mit 20 Punkten am FC Bayern München vorbei und belegen jetzt hinter Borussia Dortmund den zweiten Tabellenplatz. Die Düsseldorfer müssen hingegen die sechste Niederlage in Folge verkraften. Sie stehen mit fünf Zählern und einem katastrophalen Torverhältnis (-18) gemeinsam mit dem VfB Stuttgart auf dem letzten Rang. Der Klassenerhalt wird nicht leichter, auch weil mit Hertha BSC und dem FC Bayern nun schwere Aufgaben folgen.
Raffael kehrt in die Startformation zurück
Die Borussia erholt sich stattdessen von der Mini-Krise nach der Niederlage gegen Freiburg und dem dramatischen Pokalaus (0:5) gegen Bayer Leverkusen. Das lag auch an Raffael.
Der Brasilianer kehrte in die Startformation zurück, dafür durfte Kapitän Lars Stindl zunächst nur auf der Bank sitzen. Genauso wie Weltmeister Christoph Kramer – für ihn versuchte Tobias Strobl, als Sechser im bewährten 4-3-3 das Mittelfeld zusammenzuhalten.
Womit er zunächst gut beschäftigt war, weil sich die Fortuna trotz der vielen Bundesliga-Niederlagen in Folge nicht versteckte, sondern vor allem über den dynamischen Dodi Lukebakio immer wieder versuchte, Torchancen zu kreieren. Trainer Friedhelm Funkel ordnete seine Spieler im 4-4-2 an. Marvin Ducksch und Rouwen Hennings stürmten.
Es war allerdings jener Lukebakio, der zum ersten Mal für Gefahr sorgte, doch sein Schuss wurde abgeblockt. (7.). Nur wenige Minuten später war es Gladbachs Thorgan Hazard, der auf der Gegenseite den Ball aus gut 20 Metern aufs Tor beförderte. Michael Rensing parierte.
Es entwickelte sich eine offene Partie. Florian Neuhaus hätte nach einer feinen Kombination durchs Mittelfeld für die Borussia treffen können (22.). Hennings hätte nach einer feinen Flanke von Jean Zimmer für die Fortuna treffen können (23.). Beide Mannschaften waren mal mehr, mal weniger gefährlich, doch wirklich zwingend waren die Angriffsbemühungen auf beiden Seiten nicht.
Düsseldorf dominiert erste Halbzeit phasenweise
Bis zur 32. Minute. Da passte Neuhaus im Sechzehnmeterraum auf Hazard. Der Belgier schaffte es aber aus gut neun Metern nicht, Torhüter Rensing zu überwinden. Auch Pléa sorgte kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit noch einmal für einen Aufschrei im Borussia-Park, aber sein Schuss war nicht platziert genug (43.). So endete kurze Zeit später eine Halbzeit, in der die Düsseldorfer mithalten konnten, in manchen Phasen sogar dominierten.
Doch es waren die Gladbacher, die in Hälfte zwei trafen. Dabei half zunächst ein umstrittener Hand-Elfmeter. Hazard legte den Ball zurück auf Pléa, der den Ball aufs Tor drosch, wo er möglicherweise auch gelandet wäre, wenn Kaan Ayhan den Ball nicht mit der Hand aus kurzer Distanz abgeblockt hätte. Schiedsrichter Felix Brych pfiff Elfmeter, was zumindest umstritten war. Videoschiedsrichter Günter Perl griff allerdings nicht ein. Hazard störte dies logischerweise nicht. Er verwandelte den Strafstoß, wenn auch etwas glücklich.
Die Fortuna gab sich nicht auf. Im Gegenteil. Lukebakio prüfte Torhüter Yann Sommer (55.). Genauso wie Hennings nur wenige Minute später. Aber irgendwie fehlte die letzte Konsequenz – und vielleicht auch etwas Glück, um tatsächlich für einen Jubelschrei bei den vielen mitgereisten Fortuna-Anhängern zu sorgen.
Das schaffte auf der Gegenseite Jonas Hofmann. Weil der starke Neuhaus durchs Mittelfeld marschierte, dann auf Hofmann durchsteckte, der sicher verwandelte. Der 26-Jährige entwickelt sich immer mehr zum Torjäger, das 2:0 war bereits sein fünfter Saisontreffer. Doch es gibt ja noch auch Thorgan Hazard, der kurz vor dem Ende sogar seinen siebten Saisontreffer folgen ließ.