Mönchengladbach. Schaut man in die Bundesliga, so kann man sich oft an ihr erfreuen. Auf der Strecke bleibt vielerorts die fußballerische Klasse. Ein Kommentar.

Hinter den Vereinen der Fußball-Bundesliga liegt eine Woche, die man als enttäuschend bezeichnen kann. Der FC Bayern? Diesmal schon im Viertelfinale der Champions League an Real Madrid gescheitert - unter einem Getöse mit der Schiri-Schelte, die in manchen Punkten berechtigt, in vielen weit übers Ziel hinausgeschossen war. Borussia Dortmund? Ebenfalls in der Runde der letzten Acht ausgeschieden - unter Begleitumständen, die eine sportliche Bewertung der Partien gegen die AS Monaco eigentlich verbieten. Und Schalke 04? War eigentlich schon im Halbfinale der Europa League, ehe sich die Königsblauen gegen Ajax Amsterdam selbst um den gerechten Lohn ihrer Arbeit brachten. Ist der deutsche Fußball also nur noch zweitklassig?

Man kann sich häufig an der Bundesliga erfreuen

Der Eindruck mag entstehen, betrachtet man das dreifache Scheitern im Europapokal. Zwei Pokale werden noch vergeben, und die deutschen Vertreter schauen im Halbfinale nur noch unbeteiligt zu. An dieser Stelle darf gefragt werden: Welchen anderen Mannschaften außer den Bayern und dem BVB traut man überhaupt noch zu, auf höchster internationaler Ebene ein gewichtiges Wort mitzuspielen?

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Schaut man in die Bundesliga, so kann man sich häufig natürlich an ihr erfreuen. Wie es Werder Bremen geschafft hat, vom Abstiegs- und Europapokal-Kandidaten zu werden. Wie sich selbst Borussia Mönchengladbach und Schalke nach dieser für sie enttäuschenden Spielzeit noch Hoffnung im Rennen um Europa machen dürfen. Und wie packend ist bitteschön der Kampf um den Klassenerhalt? Ob vor dem Fernsehen oder im Stadion: Die Bundesliga bietet Spektakel und packt ihre Fans, da gibt es keine Zweifel.

Auf der Strecke bleibt jedoch vielerorts die fußballerische Klasse. Die Ausgeglichenheit der Liga, ihr geballtes Mittelmaß, ist kein Zeichen von Qualität. Ein anständiger Spielaufbau, gefälliges Kombinationsspiel wird allenfalls noch von den Bayern, Dortmund, Hoffenheim und Gladbach betrieben - in zu vielen Stadien, selbst in Leipzig, wird nur dem Gegner hinterhergejagt, um die Chance auf den zweiten Ball gekämpft.

Wozu das international genügt, wird man in der neuen Saison sehen.