München. Der Rekordmeister FC Bayern München präsentiert einen neuen Premiumpartner. Dieser kommt aus Katar und sorgt bei einigen Fans für Verwunderung.
2009 war die Sache für Karl-Heinz Rummenigge noch klar: Zu einem möglichen neuen Investor sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München: „Wir würden uns mit diesem Thema nur dann auseinandersetzen, wenn so ein Partner perfekt zu dem FC Bayern passen würde wie Adidas. Also kein Scheich aus Dubai, kein Russe aus Moskau.“
Dohas Flughafen steigt beim FC Bayern ein
Sieben Jahre später ist es zumindest ein Scheich aus Katar, der gefragt ist – zwar nicht als Investor, aber immerhin als Platin Partner: Der internationale Flughafen der Hauptstadt Doha ist künftig Teil dieses exklusiven, nur zehn Partner umfassenden Kreises. Über sieben Jahre ist der Werbedeal angelegt, der dem Klub ein hübsches Sümmchen einbringen soll: angeblich knapp 40 Millionen Euro.
Die Zusammenarbeit mit Katar, wo die Bayern schon in den vergangenen sechs Winterpausen ihr Trainingslager abgehalten haben, wird damit weiter ausgebaut – mit einem Land also, in dem systematisch Menschenrechte verletzt werden, in dem ausländische Arbeitskräfte derart ausgebeutet werden, dass Amnesty International von Sklavenarbeit spricht und das offenbar islamistische Gruppen unterstützt.
Fanclubs reagieren verwundert und empört
Die Reaktionen unter den Bayern-Fans im Internet und in sozialen Medien schwanken. „Nicht ohne Verwunderung“ habe man den Deal zur Kenntnis genommen, merkt die einflussreiche Fanvereinigung „Club Nr 12“ spitz an. Andere reagieren deutlicher, kündigen gar ihren Austritt an. Und immer wieder wird auf den Ehrenpräsidenten Kurt Landauer verwiesen, der den Flughafen Doha gar nicht betreten dürfte – ihm würde als Jude das Visum verweigert.
Beim FC Bayern nimmt man die Reaktionen gelassen hin – repräsentativ sind sie laut Verein eher nicht: „Bei uns hat sich bis jetzt noch überhaupt niemand mit Kritik gemeldet“, sagte Mediendirektor Markus Hörwick am Nachmittag auf Anfrage dieser Redaktion.