Paderborn. Fußball-Bundesligist SC Paderborn hat gegen Schalke 04 eine starke Leistung gezeigt. Folgerichtig ließ der Trainer auch keine Kritik am Team gelten.
Andre Breitenreiter ist selbst weit nach dem Abpfiff noch im Angriffsmodus. So aggressiv wie der SC Paderborn zuvor den FC Schalke 04 attackierte und ihn phasenweise sogar beherrschte, so forsch gibt sich der Trainer des Fußball-Bundesligisten lange nach der äußerst unglücklichen 1:2-Niederlage.
Die, die darauf hinweisen, der Aufsteiger habe nun seit sechs Spielen in Folge nicht mehr gewonnen und müsse dringend am Samstag beim VfB Stuttgart siegen, „haben es nicht verstanden“, meckert er. Und sein Torwart Lukas Kruse, der beim Siegtreffer der Königsblauen patzte? „Lukas hat nicht in einigen Situationen gut gehalten, sondern er hat sehr gut gehalten“, verbessert Breitenreiter erstmal.
Breitenreiter hatte extra auf lange Einwürfe hingewiesen
So wie vergangenen Samstag in Wolfsburg, als „Krake Kruse“ mit seinen Glanztaten das Paderborner 1:1 gegen den VfL rettete, hätte der gebürtige Paderborner auch gegen den FC Schalke 04 zum Mann des Abends werden können. Denn die wenige Chancen, welche sich die Königsblauen erarbeiteten, machte Kruse zunichte. Allerdings gab er in der 78. Minute eine unglückliche Figur ab – und gestattete Schalkes Roman Neustädter den Siegtreffer.
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Nach einem langen Einwurf von Christian Fuchs, der den Ball bis in den Fünf-Meter-Raum warf, klebte Kruse auf der Linie, während sein Verteidiger Christian Strohdiek im Luftduell den Kürzeren zog. „Wir haben extra auf diese langen Einwürfe hingewiesen“, sagt Andre Breitenreiter, „aber es gab ein Missverständnis zwischen Christian und Lukas und so etwas bestraft eine Mannschaft wie Schalke sofort.“
Paderborns Keeper bekommt Rückendeckung von Fährmann
Die erste Reaktion von Paderborns Kapitän Uwe Hünemeier sprach allerdings vielen Beobachtern mehr aus der Seele. Konsequent raus aus dem Tor hätte Kruse stürmen müssen, um den Ball wegzufausten. Das signalisierte Hünemeier seinem Torwart in der ersten Enttäuschung. Kruse erhielt später jedoch Unterstützung von Schalkes Keeper Ralf Fährmann.
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„Das war ein ganz undankbarer Ball für den Torhüter, das kann man ihm nicht unbedingt ankreiden“, sagte Fährmann. Und damit zauberte er Kruse das Lächeln zurück auf die Lippen. „Ralf Fährmann hat Ahnung vom Fußball“, sagte der Paderborner grinsend, um ernst zu ergänzen: „Ich muss die Szene noch einmal genau analysieren, aber wenn ich da rausgemusst hätte, geht der Treffer klar auf meine Kappe.“
Breitenreiter attestiert Paderbornern überragende Leistung
Ebenso wenig wie die Niederlage den starken Paderborner Auftritt gegen Schalke schmälert, kratzt auch der Patzer an Kruses Image als sicherer Rückhalt des Aufsteigers. Weil der Vertrag des 31-Jährigen am Ende dieser Saison ausläuft, werden derzeit intensive Gespräche zwischen ihm und Manager Michael Born geführt. „Ich komme aus Paderborn, ich fühle mich hier wohl“, erklärte Kruse, „aber es gibt noch nichts Neues zu vermelden.“ Das dürfte erst im Januar der Fall sein.
Andre Breitenreiter? „Wir haben heute eine überragende Leistung gegen einen Champions-League-Achtelfinalisten geboten und haben insgesamt 18 Punkte“, erklärt der Trainer irgendwann noch, „wenn wir jetzt anfangen, nach Fehlern zu suchen, dann mache ich dieses Spiel nicht mit.“ So.