Wolfsburg. Der SCP-Schlussmann war mit einer ganzen Reihe von Glanzparaden bei den Wölfen der Punktgarant für das Team von Trainer André Breitenreiter.
Bayern-Verfolger VfL Wolfsburg hat im Kampf um die Champions-League-Ränge wichtige Punkte leichtfertig liegen gelassen und wegen seiner unglaublichen Abschlussschwäche den eigenen Hinrunden-Rekord noch nicht übertroffen. Am Sonntagabend kam der Tabellenzweite zum Abschluss des 15. Bundesliga-Spieltages gegen den schwachen Aufsteiger SC Paderborn trotz drückender Überlegenheit nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Mit nun 30 Punkten stellten die Niedersachsen ihre Hinserien-Bestmarke aus dem Vorjahr zwar ein, allerdings vergrößerte sich der Abstand auf den souveränen Herbstmeister Bayern München auf neun Zähler.
Mit dem ersten Torschuss im Spiel nahmen die Ostwestfalen einen Punkt mit. Alban Meha (51.) verwandelte den ersten Foulelfmeter in der noch jungen Paderborner Bundesliga-Geschichte. Überhebliche Abschlussversuche, Nachlässigkeiten, ein überragender SC-Schlussmann Lukas Kruse und einige fragwürdige Entscheidungen von Schiedsrichter Manuel Gräfe verhinderten, dass der VfL vorzeitig die eigene Hinrundenbestmarke übertraf. Trotz fast 90-minütiger Dauerbelagerung des SC-Strafraums reichte es für den VfL nur zu einem Eigentor von Paderborns Rafa (17.). Unter anderem ein aufreizend lässig vergebener Elfmeter von Ivan Perisic (30.) verhinderte den Sieg Wolfsburgs.
Wolfsburg muss jetzt zum BVB
Zwei Spieltage vor Ende der ersten Saisonhälfte fehlt dem VfL noch ein Zähler, um als Tabellenzweiter hinter seinem ersten Rückrunden-Gegner Bayern München (39) in das Jahr 2015 zu gehen. Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und der FC Augsburg (je 24) haben bereits sechs Zähler Rückstand. Schon am Mittwoch hat der VfL beim kriselnden Bayern-Altrivalen Borussia Dortmund die Gelegenheit, seine Rolle als Nummer zwei zu unterstreichen.
Die stark in die Saison gestarteten Paderborner (18) blieben auch im fünften Spiel nacheinander ohne Sieg, haben aber immer noch als Tabellenzehnter immerhin noch vier Punkte Abstand auf einen Abstiegsplatz.
Die Wolfsburger waren beinahe die gesamt Spielzeit eine Klasse besser als die Gäste aus Ostwestfalen. Trainer Hecking, einst Profi in Paderborn und Mitglied der Jahrhundertelf, schonte die noch nicht fitten und angeschlagenen Ricardo Rodriguez und Ivica Olic. Auch Joshua Guilavogui ließ er für Maximilian Arnold im Vergleich zum 3:1-Sieg in der Europa League am Donnerstag in Lille auf die Bank.
Wolfsburg von Beginn an druckvoll
Von Beginn an machte der VfL Druck, SC-Trainer Andre Breitenreiter setzte auf eine Fünfer-Abwehrkette. Dennoch kam die Millionen-Truppe aus der Volkswagen-Stadt gegen den nur selten erstliga-tauglichen Underdog zu Chancen.
Die beste vergab Perisic (30.) mit seinem schwachen. Olic-Ersatz Bas Dost (33.) traf zudem die Latte, eine Minute vor der Pause wurde sein Treffer wegen angeblichen Stürmerfouls nicht anerkannt. Auch der erneut starke Kevin de Bruyne (35.) verfehlte knapp das Ziel. So musste ein Eigentor durch Rafa die VfL-Führung bringen.
Paderborns Coach Breitenreiter reagierte zur zweiten Halbzeit auf die Unterlegenheit seines Teams. Er stellte in der Deckung von Fünfer- auf Viererkette um und brachte in Stefan Kutschke einen Ex-Wolfsburger in den Sturm - mit Erfolg. Kutschke sorgte vor 26 044 Zuschauern gleich für mehr Leben in der SC-Offensive. Dennoch fiel der Ausgleich glücklich, als Wolfsburgs Naldo Christian Strohdiek im Strafraum berührte. Meha verwandelte sicher.
Wolfsburg tat sich in der Folgezeit immer schwerer, weil die Gäste nun auch spielerisch dagegenhielten. Dennoch kamen sie zu besten Möglichkeiten. Dost (53.) sowie er gemeinsam mit Arnold (63.) bei einer Doppelchance ließen besten Gelegenheiten aus. Auch de Bruyne (67.), Naldo (79.) und Nicklas Bendtner (90.+1) schafften es aber nicht den starken Kruse im Paderborner Tor zu überwinden.