Köln. . Trainer Weinzierl lässt sein Team auf Sieg spielen und wird in Köln in letzter Minute belohnt. Nun steht der FCA auf einem Königsklassen-Platz.

Markus Weinzierl war die Sache offenkundig ein wenig unheimlich, denn schon wieder war alles ganz genauso gekommen, wie er sich das ausgedacht hatte. Fußball ist ja eigentlich ein Spiel des Misslingens, ein ewiger Kreislauf der gescheiterten Versuche, nur deshalb fallen vergleichsweise wenige Tore. Ganz selten allerdings gibt es dann doch diese Phasen, in denen einem Spieler oder einer Mannschaft alles zu gelingen scheint.

So wie im Moment beim FC Augsburg. „Wenn’s läuft, dann läuft’s“, sagte Weinzierl, nachdem sein Klub durch ein Tor in der letzten Minute mit 2:1 beim 1. FC Köln gewonnen hatte und auf den dritten Tabelleplatz gesprungen war. Dieser zentrale Satz in Weinzierls Lagebericht ist zwar nicht besonders analytisch, beschreibt aber das Gefühl, von dem die Augsburger im Moment beflügelt werden.

Esswein entscheidet das Spiel

Um Fassung ringend schüttelte Weinzierl nach dem Abpfiff den Kopf, weil sein Plan für die zweite Halbzeit so unglaublich perfekt aufgegangen war. Sogar die Prophezeiung des Siegtorschützen war ihm gelungen. „Entscheide das Spiel“ habe der Trainer ihm bei seiner Einwechslung als Mission für die letzten fünf Spielminuten mitgegeben, berichtete Alexander Esswein, der diese Aufgabe umgehend erfüllte. Der Schuss war abgefälscht. „Dass dieser Ball in der letzten Minute reingeht, zeigt, dass wir das Glück im Moment auf unserer Seite haben“, sagte Esswein.

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Allerdings – und das ist natürlich weit mehr als Glück oder Zufall – wollten die Augsburger dieses Auswärtsspiel auch unbedingt gewinnen. Und damit haben sie sich eine Eigenschaft zugelegt, die als wesentliches Kennzeichen echter Spitzenmannschaften gilt.

Die Kölner, die eine starke erste Halbzeit gespielt hatten und verdient durch Anthony Ujah mit 1:0 in Führung gegangen waren (13.), hätten am Ende „nur noch darauf gehofft, dass die Zeit irgendwie vergeht“, konstatierte FC-Trainer Peter Stöger, Augsburg spielte dagegen nach Nicola Djurdjics 1:1 (53.) besonnen, aber konsequent, auf die drei Punkte. Und wurde in der 90. Minute belohnt.