Stuttgart. Der 60-jährige Niederländer Huub Stevens soll ein zweites Mal den VfB Stuttgart vor dem Absturz in die Zweitklassigkeit bewahren. Das kann der Trainer-Routinier schaffen, aber was den Schwaben fehlt, ist ein kluges Gesamtkonzept. Ein Kommentar.
Nur 48 Stunden nach seiner Bewerbungsrede („Es kribbelt wieder“) im Bundesliga-Talk Doppelpass trainiert Huub Stevens wieder einen Bundesliga-Klub. Es ist erneut der VfB Stuttgart. Und der Auftrag hat sich auch nicht verändert: Retten, was zu retten ist.
Stevens durfte sich als Retter feiern lassen
Vor sieben Monaten hat er seinen Auftrag in Stuttgart erfüllt. Der 60-Jährige verhinderte den Abstieg, obwohl seine Bilanz mit elf Punkten aus zehn Spielen nicht wirklich eine Erfolgsgeschichte war. Aber da Braunschweig, Nürnberg und Hamburg in der Schlussphase so gut wie gar keinen Zähler mehr verbuchen konnten, durfte sich Stevens als Retter feiern lassen.
Stevens ist ein akribischer Arbeiter, der mit harter Hand alles versuchen wird, ein zweites Mal den Absturz des VfB in die Zweitklassigkeit zu verhindern. Möglicherweise haben die Stuttgarter den richtigen Mann zu diesem Zweck verpflichtet. Aber erst die Fehler des Stuttgarter Präsidiums haben zu diesem Notfall geführt.
In einem Zick-Zack-Kurs haben sie mal auf einen jungen, mal auf einen erfahrenen Trainer gesetzt. Der VfB Stuttgart ist seit dem Titelgewinn 2007 abgestürzt: Ohne kompetente Scouting-Abteilung und Manager, aber mit Existenzsorgen. Vielleicht hält Stevens den VfB in der 1. Liga, für die Zukunft muss aber ein kluges Gesamtkonzept her.