Stuttgart. Der VfB Stuttgart bleibt Bundesliga-Schlusslicht. Der VfB verlor gegen den FC Augsburg mit 0:1. Den Siegtreffer erzielte Paul Verhaegh per Handelfmeter. Die Schwaben spielten von der 28. Minute an nur mit zehn Mann: Daniel Schwaab musste wegen wiederholten Foulspiels vorzeitig vom Rasen.
Der FC Ausburg hat mit einem schwer erkämpften Sieg die Krise beim Tabellenletzten VfB Stuttgart weiter verschärft. Kapitän Paul Verhaegh sorgte am Sonntag mit einem umstrittenen Handelfmeter (72. Minute) für den 1:0 (0:0)-Endstand und den ersten Auswärtserfolg der bayerischen Schwaben nach zuletzt vier Niederlagen auf fremden Plätzen. Der über eine Stunde lang in Unterzahl spielende VfB dagegen geht nach der siebten Pleite in der Fußball-Bundesliga schweren Zeiten entgegen. Daniel Schwaab sah in der 28. Minute wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte - am Ende nutzten die cleveren Augsburger ihre numerische Überlegenheit zum Sieg.
Dabei wollte VfB-Trainer Armin Veh, zweimal als Spieler und zweimal als Trainer in Augsburg aktiv, mit einem Heimsieg vor 48 200 Zuschauern unbedingt den letzten Platz verlassen. Gleich auf fünf Positionen baute er sein Team um. Nach einigen Einsätzen im Drittligateam kam Daniel Ginczek neun Monate nach seinem Kreuzbandriss erstmals bei den Profis zum Einsatz - musste aber nach dem Platzverweis aus taktischen Gründen schon früh weichen.
Sven Ulreich vertrat den verletzten VfB-Stammtorwart Thorsten Kirschbaum
Im Tor vertrat Sven Ulreich Stammkeeper Thorsten Kirschbaum, der wegen einer Gehirnerschütterung pausieren musste. Nach einer halben Stunde konnte sich der eigentlich zur Nummer zwei degradierte Schlussmann erstmals auszeichnen. Raul Bobadilla kam aus elf Metern zum Schuss, doch Ulreich klärte reaktionsschnell per Fußabwehr.
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Veh hatte zuvor auf den Platzverweis reagiert und Ginczek vom Feld genommen. Für den 23-Jährigen kam Verteidiger Florian Klein, Martin Harnik rückte in die Sturmspitze. 45 Minuten lang sahen die frierenden Zuschauer in der baden-württembergischen Hauptstadt wenig Erwärmendes. Beide Teams boten ein schwaches Bundesliga-Spiel: kein Tempo, kaum Kombinationen, bis auf Bobadilla keine echte Torchance.
"Wenn Du am elften Spieltag Letzter bist, schläfst Du nicht mehr so ruhig", hatte Veh vor der Partie noch launig erklärt. Seine Mannschaft schien nach dem Wechsel zunächst motiviert, ihrem Trainer ruhigere Nächte zu bescheren. Sieben Minuten nach Wiederanpfiff hatten die Gastgeber die große Möglichkeit zum 1:0. Nach einer Flanke passte Harnik nach innen zu Moritz Leitner, doch dessen Flugkopfball wehrte Augsburgs Verteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker noch ab.
Auf der Gegenseite zeigte Ulreich eine zweite Glanztat, als er einen platzierten Schuss von Markus Feulner um den Pfosten lenkte (56.). Beide Teams suchten nun verstärkt die Offensive, die Augsburger erwiesen sich zu dem Zeitpunkt aber als torgefährlicher. Der 18 Jahre alte Timo Baumgartl rettete bei seinem Startelf-Debüt für den VfB kurz vor der Linie gegen Halil Altintop (65.), Ulreich klärte bei einem Schuss von Nikola Djurdjic (69.).
Machtlos war der ansonsten starke VfB-Keeper dann aber beim Elfmeter durch Augsburgs Kapitän Verhaegh. Bei einer Flanke von Bobadilla zog Verteidiger Adam Hlousek die Hand zwar noch zurück, konnte eine Berührung mit dem Ball aus kurzer Distanz aber nicht mehr vermeiden - Schiedsrichter Kinhöfer entschied sofort auf Strafstoß. (dpa)