Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf kam am 33. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga nicht über ein 2:2 beim KSC hinaus, obwohl mehr drin gewesen wäre für das Team von Interminstrainer Oliver Reck. Am Ende war es ein dummes Foul von Timm Golley, dass Düsseldorf den Sieg kostete.

Es war ein unterhaltsamer, gutklassiger Fußball-Nachmittag, den knapp 22 000 Rundball-Interessenten gestern im sonnenbetankten Karlsruher Wildpark genießen durften. Die Düsseldorfer Fortunen hätten zwar guten Grund gehabt, griesgrämig in die Kabine zu stapfen. Das 2:2 (2:1) beim Karlsruher SC fiel klar unter den Titel „unnötig einen Sieg versiebt“. Doch angesichts der Zweitliga-Komfortzone, in der sich die sechstplatzierten Düsseldorfer dank guter Endspurt-Leistungen nun breitgemacht haben, durften die Protagonisten gestern Nachmittag großzügig sein.

Fortunas beachtlich üppige Fanschar von rund 3000 Mitgereisten wartete vor dem Anpfiff mit einer gelungenen Choreografie auf. Und setzte so dem obligatorischen Badner-Lied optisch einiges entgegen. Der Stehplatzblock war in rote und weiße T-Shirtträger aufgeteilt. Mittig prangte Jan Wellem plakativ hoch zu Ross vor dem kreisrunden Fortuna-Logo.

Das 33. Punktspiel der Saison war nicht minder unterhaltsam. Beim Deutschen Meister von 1909 machte Fortuna zunächst auf effektiv. Halbzeitbilanz: Zwei Chancen, zwei Tore! Der Führungstreffer war eine Augenweide. Tobias Levels’ präzise Strafraumflanke aus vollem Lauf nickte Tiefflieger Erwin Hoffer per Aufsetzer in die linke Torecke. Oft im Training geübt, gestern perfekt umgesetzt.

Bodzek trifft mit dem Hinterkopf

Auch beim 2:1 wenige Sekunden vor der Pause diktierte das Köpfchen die Flugbahn des Spielobjekts. Ersatzkapitän Adam Bodzek war mit nach vorn geschlichen und versenkte einen weiten Freistoßball von Michael Liendl per Hinterkopf im linken Toreck.

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Dazwischen lag mehr Ballbesitz für den KSC, aber auch eine meist offensiv und klug störende Gäste-Taktik. Dazu der Ausgleich. Außenverteidiger Philipp Klingmann hatte Positionskollege Christian Weber überlaufen, die flache Flanke titschte Torjäger Rouwen Hennings frei vor Keeper Michael Rensing ins Ziel. Hennings hatte die KSC-Führung auf dem Schuh, zog aber eine missglückte Torwartrückgabe von Christian Gartner knapp rechts an Rensings Gestänge vorbei.

Mit der Effektivität war’s aus Fortuna-Sicht nach dem Wechsel vorbei. Der zu lässige Golley (48.), zweimal Hoffer (55./58.), Halloran (61.) und der eingewechselte Bolly (64./67.) hätten allesamt im Solo und frei vor KSC-Keeper Vollath das entscheidende 3:1 erzielen müssen. Taten sie aber nicht.

Golley mit dämlichem Foul

Das rächte sich in der 68. Minute. Selbst verschuldet. Offensivkicker Golley streckte im eigenen Strafraum gegen KSC-Spanier Manuel Torres regelwidrig die Hüfte raus. Eine dämliche Aktion, die Referee Thorsten Kinhöfer mit dem Elfmeterpfiff bestrafte. Hennings brachte die Kugel vom Kreidepunkt flach im rechten Eck unter. Der gute Michael Rensing reckte sich richtig, kam aber knapp nicht mehr an den Ball.

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Danach war Fortunas Offensivfaden gerissen. Karlsruhe wollte jetzt den Sieg, brachte allerdings keine gefährliche Chance mehr vor Rensing zustande.

Interimstrainer Oliver Reck mochte Strafstoß-Verursacher Golley hinterher nicht den Kopf waschen: „Vorwürfe? Ach was! Timm ist jung und hat jetzt einen Erfahrungswert mehr.“

Der Coach war in Schmunzellaune. „Wir waren selber aktiv, haben nach vorn gespielt, uns aber dafür nicht ganz belohnt.“ Sportvorstand Helmut Schulte mochte nicht widersprechen: „Das war eine sehr reife Leistung von uns.“ KSC-Trainer Markus Kauczinski strahlte beide Fortunen fast aus dem Weg: „Den fünften Tabellenplatz kann uns jetzt keiner mehr nehmen. Das ist für uns als Aufsteiger und unsere Fans einfach toll.“