Gelsenkirchen. Bei der Generalprobe für den Meisterschafts-Wiederbeginn zeigt Schalkes Reserve eine gute Leistung. Für Trainer Jakob Fimpel gibt es mehrere positive Nachrichten.

Nach dem dritten und letzten Testspiel der kurzen Winter-Vorbereitung versammelte Jakob Fimpel seine Schalker U23-Spieler auf dem Rasen des Parkstadions und hielt eine kurze Ansprache. Fimpel wählte im Anschluss an den 2:1 (2:0)-Sieg über den Nord-Regionalligisten TSV Havelse positive Worte. Simon Breuer, Malik Talabidi & Co. quittierten die Ansprache mit einem kurzen Beifall und machten sich bei 0 Grad Außentemperatur auf den Weg in den warmen Kabinen-Container.

Schalkes U23-Trainer Jakob Fimpel: „Das ist immer gut“

„Für uns war es wichtig, einige Tage vor dem Restrunden-Start beim KFC Uerdingen ein Erfolgserlebnis einzufahren. Das ist vor dem ersten Meisterschaftsspiel immer gut“, bilanzierte der Schalker U23-Coach. Für den 35-Jährigen gab es beim Test gegen den Spitzenreiter der Regionalliga Nord gleich mehrere positive Erkenntnisse. Eine davon: Pierre-Michel Lasogga, der in den Kunstrasen-Partien gegen den ASC Dortmund (5:1) und SC Paderborn U21 (1:5) geschont wurde, schlüpfte in die ihm zugedachte Rolle als Offensiv-Leader. Lasogga erzielte nach 14 Minuten das 1:0 mit einem schönen Treffer aus der Distanz.

Mit Wucht: Schalkes Pierre-Michel Lasogga zieht gegen den TSV Havelse ab.
Mit Wucht: Schalkes Pierre-Michel Lasogga zieht gegen den TSV Havelse ab. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Lasogga zeigt Offensiv-Power und Leader-Qualitäten

„Nicht nur beim Tor hat man Pierre-Michel Lasoggas Qualität gesehen, sondern auch an anderen wichtigen Offensivaktionen. Lasogga war fast an jeder Aktion beteiligt. Da uns auch Seok-ju Hong nach seiner Woche mit den Profis im Türkei-Trainingslager wieder zur Verfügung stand, hatten wir im Grunde zwei neue Stürmer dabei“, bilanzierte Fimpel. Ex-HSV-Profi Lasogga nahm zusammen mit Kapitän Tim Albutat und Mittelfeld-Nachverpflichtung Yassin Ben Balla zudem die Führungsrolle ein. Fimpel: „Man hat gespürt, wie die drei Erfahrenen das Team geleitet haben.“ In einigen Hinrunden-Spielen musste Schalkes Reserve fast ausschließlich auf junge Leute setzen, weil die Routiniers aufgrund von Sperren, Verletzungen oder dem zwischenzeitlichen Hochziehen zu den Profis fehlten.

Dynamischer Vorstoß: Schalkes Jungprofi Vitalie Becker treibt den Ball gegen den TSV Havelse im Gelsenkirchener Parkstadion in die gegnerische Hälfte.
Dynamischer Vorstoß: Schalkes Jungprofi Vitalie Becker treibt den Ball gegen den TSV Havelse im Gelsenkirchener Parkstadion in die gegnerische Hälfte. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Schalke U23: Für Vitalie Becker würde es zum Start reichen

Als weiteren Mutmacher wertet Jakob Fimpel den Einsatz von Vitalie Becker, der auf der linken Seite bissige Zweikämpfe führte und ohne jegliche Hemmschwelle agierte. Der Jungprofi war in den vergangenen Monaten lange ausgefallen. „Für Vitalie war es nach seinen Leistenproblemen das erste Spiel. Er hat es im Mannschafts-Training schon gut gemacht - und jetzt auch im Spiel gegen Havelse. Nach den gewonnenen Erkenntnissen würde es bei ihm für einen Einsatz im Meisterschaftsspiel gegen Uerdingen reichen“, legt sich Fimpel fest.

Schalke U23: Simon Breuer macht Sprung nach vorne

Einen deutlichen Sprung nach vorne machte in den ersten Wochen des neuen Jahres Simon Breuer, der als Offensivspieler eine durchwachsene Hinrunde zeigte. „Simon macht einen sehr wachen, guten Eindruck. Er hat sich in der Winterpause Gedanken gemacht und war mit seinen Leistungen in der ersten Halbserie nicht zufrieden. Simon Breuer hat sich bei uns viel vorgenommen. Er hat eine Vorbereitung voller Energie gezeigt. Ich wünsche ihm, dass er diese Energie mit in die Meisterschaftsspiele nimmt“, sagt Jakob Fimpel. Breuer erzielte gegen den TSV Havelse das zwischenzeitliche 2:0 (41.) und nutzte einen Patzer des Nord-Regionalligisten gnadenlos aus.

Sammelte viele positive Erkenntnisse: Schalkes Trainer Jakob Fimpel.
Sammelte viele positive Erkenntnisse: Schalkes Trainer Jakob Fimpel. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Havelses Trainer: „Erste Halbzeit zu lethargisch“

Die Gäste kamen durch Emre Aytun zwar noch zum Anschlusstreffer (61.), konnten die Niederlage aber trotz einer Steigerung im zweiten Durchgang nicht mehr abwenden. Wie stark war Havelse überhaupt als Generalproben-Gegner? „Die erste Halbzeit war von uns sehr lethargisch. Wir hatten keinen Zugriff. Ich war überhaupt nicht zufrieden. Der zweite Durchgang war besser. Da sind wir spielbestimmend gewesen“, analysierte TSV-Trainer Samir Ferchichi im Gespräch mit der WAZ und stellte zur Einordnung fest: „Wir sind im Gegensatz zu Schalke erst seit einer Woche im Training. Meine Jungs sind gerade platt und noch nicht richtig fit. Das ist auch Teil der Wahrheit.“

Havelses Trainer stand als Junge auf den Rängen des Parkstadions

Für Samir Ferchichi war das Spiel im zwei Busstunden entfernten Gelsenkirchen etwas Besonderes. „Ich habe im Parkstadion, in dem wir jetzt gegen die Schalker U23 getestet haben, früher Bundesliga-Spiele gesehen. Ich stand als Junge da auf den Rängen und habe Spieler wie Martin Max beobachtet“, meinte Ferchichi mit einem Lächeln. Beim Test gegen die Regionalliga-Mannschaft sah Ferchichi Max aus nächster Nähe: Max sah sich das Spiel in seiner Funktion als Stürmer-Trainer an.

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