Gelsenkirchen. Jakob Fimpel startet als Schalke-Trainer - und unterscheidet sich direkt von Karel Geraerts. Ein Raúl-Gerücht sorgt zudem für Aufregung.

Noch bevor die meisten Fans am Montagnachmittag am Berger Feld angekommen waren, stand Jakob Fimpel auf dem Trainingsplatz des FC Schalke 04. Zusammen mit seinen Co-Trainern Peter Balette und Sidney Sam bereitete der 35 Jahre alte Interimstrainer die Übung vor, steckte Stangen in den Boden, stellte Hütchen auf. Erst rund 30 Minuten später kamen auch die Profis aus der Kabine.

Seine erste Amtshandlung vollzog Fimpel bereits im Vorfeld des Trainings: Er veränderte den Trainingskader, beförderte U23-Kapitän Tim Albutat (32, defensives Mittelfeld) und schickte in Steve Noode, Mauro Zalazar, Peter Remmert und Aris Bayindir vier Talente in die U23, weil sie in seinen Planungen für das Auswärtsspiel in Münster am Samstag (20.30 Uhr/Sky) keine Rolle spielen. Der Coach präferiert einen kleinen Kader und will so feste Strukturen schaffen. Bitter für Schalke ist jedoch: Die beiden defensiven Mittelfeldspieler Paul Seguin (29) und Janik Bachmann (28) sind verletzt und dürften auch am Samstag fehlen.

Schalkes Interimstrainer Jakob Fimpel während der öffentlichen Trainingseinheit am Montag.
Schalkes Interimstrainer Jakob Fimpel während der öffentlichen Trainingseinheit am Montag. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Raúl als Schalke-Trainer? Sehr unwahrscheinlich

Auf dem Rasen machte Fimpel dann einen sehr engagierten Eindruck. Immer wieder gab er lautstarke Kommandos, war dabei klar in seiner Wortwahl. Auch Lob und einzelne Korrekturen schallten immer wieder über den Trainingsplatz. Anders als sein Vorgänger Karel Geraerts, der sich in den vergangenen Wochen während der Einheiten eher zurückhielt und Balette häufig das Wort überlassen hatte, leitete Fimpel jede Übung selbst. Nervös wirkte der 35-Jährige bei seinem ersten öffentlichen Training der Schalke-Profis nicht.

Der Plan der Schalker ist, dass Jakob Fimpel als Interimstrainer die kommenden beiden Spiele in Münster und gegen Hertha BSC (5. Oktober) verantwortet. Danach soll ein neuer Coach übernehmen. Viele Fans träumen von der Verpflichtung von Real Madrids Klub-Ikone Rául (47), der von 2009 bis 2011 auf Schalke spielte. Laut des spanischen Online-Portals Relevo soll der einstige Weltklasse-Stürmer, der aktuell die zweite Mannschaft der Königlichen trainiert, sogar Top-Favorit auf die Geraerts-Nachfolge sein. Nach WAZ-Informationen ist das aber nicht viel mehr als königsblaue Träumerei. Dass der Spanier tatsächlich Schalke-Trainer wird, ist sehr unwahrscheinlich.

Raúl trainiert aktuell die zweite Mannschaft von Real Madrid.
Raúl trainiert aktuell die zweite Mannschaft von Real Madrid. © Bongarts/Getty Images | Lars Baron

Schalke: Jakob Fimpel redet die Abwehr stark

Triste Gegenwart ist für Schalke also nicht Raúl, sondern das Spiel bei Aufsteiger Preußen Münster im baufälligen Preußenstadion – es ist schon jetzt ein richtungsweisendes Spiel im Abstiegskampf. Viel kann Fimpel als Interimstrainer in den kommenden Tagen nicht verändern. Wichtig ist ihm jedoch, die löchrige Defensive zu stabilisieren. Im Training redete er die Kette auffällig stark, als er während einer Übung sagte: „Ihr seid eine sichere Kette! Jeder Ball, der über euch hinweggeht, ist eine Beleidigung.“

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