Gelsenkirchen. Tidiane Touré fühlt sich nach seinem Wechsel von den Geißböcken zum S04 gut aufgehoben. Beim 1:3 in Bocholt gelang ihm sein erstes Regionalliga-Tor überhaupt.

Tidiane Touré ist bei seinem neuen Verein FC Schalke 04 definitiv angekommen. Der 19-Jährige wechselte vor wenigen Wochen aus dem Regionalliga-Team des 1. FC Köln zu den Königsblauen und eroberte sich auf Anhieb einen festen Platz in der S04-Reserve. In den bisherigen vier Meisterschaftsspielen in der Regionalliga West stand der Deutsch-Franzose Touré immer in der Startelf. Beim Auswärtsspiel in Bocholt gelang ihm eine Premiere. „Ich habe mich über mein erstes Regionalliga-Tor sehr gefreut. Für mich und die Mannschaft war der Zeitpunkt des Treffers sehr wichtig“, sagt er rückblickend. Gebracht hat das persönliche Erfolgserlebnis unter dem Strich nichts: Schalke kassierte mit dem 1:3 die erste Saisonniederlage.

Tidiane Touré: „Vielleicht wäre noch mehr drin gewesen“

„Vielleicht wäre für uns noch etwas mehr drin gewesen. Wir hatten nach dem Anschlusstor auf jeden Fall die Hoffnung und sind trotz Unterzahl besser ins Spiel gekommen. Man hat die Verunsicherung bei den Bocholtern gemerkt, aber mit dem dritten Tor war die Partie entschieden“, analysiert Touré, der bei seinen bisherigen Auftritten durch schnelle und gefährliche Vorstöße zu überzeugen wusste. Schalkes U23-Trainer Jakob Fimpel schätzt „die unfassbare Dynamik“, die sein Neuzugang auf dem Flügel mitbringt und stellt fest: „Tidi hat einen sehr großen Offensivdrang. Er passt daher gut zu unserer Spielweise.“

Voller Einsatz: Schalkes Tidiane Touré kämpft im Heimspiel gegen den KFC Uerdingen um den Ball.
Voller Einsatz: Schalkes Tidiane Touré kämpft im Heimspiel gegen den KFC Uerdingen um den Ball. © FUNKE Foto Services

Schalkes Neuzugang schnupperte schon Profi-Trainingsluft

Vor seinem Wechsel zu Schalkes U23 spielte Touré in der U19 und in der Regionalliga-Mannschaft des 1. FC Köln. Der Nachwuchsmann galt in der Domstadt als vielversprechendes Talent. Seine guten Leistungen wurden im Januar 2023 mit dem kurzzeitigen Hochziehen ins Profi-Training unter dem damaligen FC-Trainer Steffen Baumgart belohnt. In der Kölner Regionalliga-Mannschaft lief es für Touré zunächst etwas holprig, da ihn laut Einschätzung des Portals „Geissblog“ zum einen gesundheitliche Probleme ausbremsten und zum anderen mit Pierre Nadjombe ein starker Mitbewerber vorhanden war. Als Nadjombe nicht mehr gefragt war, nahm Touré in der Kölner Zweitvertretung Fahrt auf.

Touré hätte beim 1. FC Köln bleiben können

„Ich hätte auch in Köln bleiben können“, sagt Tidiane Touré im Gespräch mit der WAZ, „aber ich wollte für mich einfach etwas Neues ausprobieren: Unter einem neuen Trainer mit neuen Mitspielern und in einer neuen Umgebung spielen.“

Tidiane Touré (l.) stürmt im Test gegen den SV Wilhelmshaven auf das gegnerische Tor zu. Da kann Nemanja Markovic vom SVW nur staunen.
Tidiane Touré (l.) stürmt im Test gegen den SV Wilhelmshaven auf das gegnerische Tor zu. Da kann Nemanja Markovic vom SVW nur staunen. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Köln und Schalke sind durchaus vergleichbar

Nach seiner mehrjährigen Station bei den Geißböcken hat sich Touré auf Schalke bereits gut eingelebt. Wo sieht er die Unterschiede zwischen den Domstädtern und den Königsblauen? „Schalke ist fußballerisch besser als Köln“, stellt er fest, „man kann die beiden Klubs durchaus vergleichen. Beides sind Entwicklungsmannschaften, beides sind sehr große Vereine.“ Das Ziel von Tidiane Touré beim FC Schalke 04 ist klar: „Als junger Spieler hast du immer den Wunsch, die Möglichkeit zu bekommen, den Sprung in den Profifußball zu schaffen.“ Aktuell richtet er den Fokus aber komplett auf seine Weiterentwicklung in der Regionalliga West.

Tidiane Touré zu Kölner Zeiten im Duell mit dem Oberhausener Kreativkopf Moritz Stoppelkamp.
Tidiane Touré zu Kölner Zeiten im Duell mit dem Oberhausener Kreativkopf Moritz Stoppelkamp. © FUNKE Foto Services | Micha Korb

Touré fühlt sich zu „60 Prozent als Deutscher“

Tidiane Touré besitzt sowohl die französische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft. „Ich bin in Frankreich geboren“, sagt er, „meine Mutter ist Französin.“ Im Alter von acht Jahren kam Schalkes Außenbahnspieler zusammen mit seiner Familie nach Deutschland. „Ich habe auch als Kind schon Fußball gespielt, aber hier habe ich dann erst richtig damit angefangen. Zwar ist französisch meine Muttersprache, da ich meine ganze Jugend in Deutschland verbracht habe und seit elf Jahren hier lebe, fühle ich mich hier in Deutschland mehr zuhause“, skizziert Touré und stellt mit einem Lächeln fest: „Ich fühle mich zu 60 Prozent als Deutscher.“

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