Gelsenkirchen. Gleich sechs Talente machen den nächsten Schritt auf Schalke und wollen sich bei den Profis empfehlen. Taylan Bulut wird auf Anraten des U19-Trainers hochgezogen.
Norbert Elgert hat in seinen fast 30 Jahren als Talentausbilder beim FC Schalke 04 schon alles erlebt. Der erfahrene U19-Trainer lässt den Blick während einer Saison immer durch die verschiedenen deutschen und internationalen Ligen schweifen, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben, wie sich ehemalige S04-Talente machen und weiterentwickeln.
Sechs U19-Spieler schaffen Sprung in Seniorensektor
Natürlich richtet Elgert den Fokus vorrangig auf den eigenen Klub. Dass mit Torwart Luca Podlech und den Feldspielern Taylan Bulut, Max Grüger, Niklas Barthel, Vitalie Becker sowie Tristan Osmani gleich sechs seiner ehemaligen Schützlinge den Sprung in den eigenen Seniorenbereich wagen und damit den stetigen Nachwuchs-Durchfluss nach oben untermauern, freut Norbert Elgert.
„Das ist sicherlich positiv“, findet der Schalker Nachwuchs-Coach, „aber man muss jetzt erst einmal abwarten, wie die Jungs sich machen und wer überhaupt übrig bleibt. Taylan Bulut hätte vom Alter her noch weiter bei uns in der U19 spielen können. Es war meine Empfehlung, ihn nach oben zu den Profis zu ziehen.“ Elgert fügt an: „Das war so, wie wir es früher bei Leroy Sané, Max Meyer oder auch Julian Draxler gemacht haben.“ Alle lernten zunächst wichtige Grundtugenden in der Knappenschmiede und bissen sich anschließend im Schalker Lizenzbereich durch.
Elgert: „Die Chance zum Weiterentwickeln“
Dass viele ehemalige U19-Spieler nun bei den königsblauen Profis mitmischen, heißt für Norbert Elgert noch gar nichts. „Der Profivertrag ist sicherlich der nächste Schritt auf der Erfolgsleiter. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass man jetzt einen Persilschein hat. Der Profibereich gibt den Jungs die Chance, sich weiterzuentwickeln.“
Neue Erfahrungen für Schalkes Gyamfi
Das kann auf Schalke sein, das kann aber auch über eine Zwischenstation funktionieren. Der ehemalige Elgert-Schützling Emmanuel Gyamfi sammelt nach einem guten Jahr in der Schalker U23 jetzt neue Erfahrungen als Leihspieler bei VVV Venlo in den Niederlanden. „Das ist super“, meint Norbert Elgert und stellt fest: „Die wenigsten jungen Spieler schaffen es direkt. Wir müssen den Jungs auch etwas den Druck nehmen. Manche sind der Ansicht: Wenn ich es hier nicht schaffe, dann schaffe ich es gar nicht. Das stimmt so nicht.“
Schalke: Kooperation als spannende Möglichkeit
Die gerade ins Leben gerufene Kooperation zwischen Schalke 04, VVV Venlo und dem FC Aarau aus der Schweiz wertet Norbert Elgert „als eine richtig spannende Möglichkeit für junge Spieler.“ Venlo und Aarau sind für Schalkes Talentschürfer „Klubs mit Tradition“. Die Zusammenarbeit eröffnet neue Möglichkeiten. Und das in beide Richtungen. Elgert: „Ich vermute, das ist ein Geben und Nehmen.“ Oder anders formuliert: Junge Spieler aus Aarau oder Venlo könnten künftig auch die nächsten Entwicklungsschritte auf Schalke unternehmen.
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