Gelsenkirchen. Zuletzt zeigte sich Dominick Drexler bei Schalke 04 deutlich verbessert. Was Trainer Mike Büskens damit zu tun hat.
Trotz seiner 163 Tore in der 2. Bundesliga ist Simon Terodde ein bescheidener Mensch. Wird er auf seine Treffer angesprochen, versucht der 34 Jahre alte Stürmer von Schalke 04 stets, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Gern lobt er seine Mitspieler, die ihn erst in die Position gebracht haben, zu treffen – so auch am Freitag. Nachdem von seinem Kopfballtreffer zum zwischenzeitlichen 2:0 in Dresden geschwärmt wurde, sagte Terodde nur: „Es war eine sehr gute Flanke von Drex. Da musste ich nur noch den Schädel hinhalten.“
Drex, das ist sein Mitspieler Dominick Drexler, der den Treffer vorbereitet hatte. Und Terodde hatte recht: Die Flanke des 31-Jährigen war mustergültig und gleichzeitig enorm wichtig für die Schalker, denn sie ebnete den Weg zum späteren 2:1-Sieg bei den Sachsen. Und die Flanke auf Terodde war nicht Drexlers einzige gute Aktion gegen Dynamo. Obwohl Schalke kaum zu gefährlichen Angriffen kam, war Drexler einer der auffälligsten Spieler in Königsblau. Überzeugen konnte er etwa im Pressing gegen den Ball.
Schalke-Trainer Büskens nicht überrascht von Drexlers Leistungen
„Dome hat offensiv einfach Qualität und ist bereit, auch gegen den Ball für das Team zu arbeiten“, lobte Trainer Mike Büskens Drexler auf Nachfrage dieser Zeitung. Seit dem Trainerwechsel vor rund einem Monat ist der 31-Jährige auf Schalke wieder gesetzt – und er wird in der Endphase der Zweiligasaison immer mehr zu einem Anführer im Mittelfeld.
Genau das hatten sich die Schalker vom offensiven Mittelfeldspieler versprochen, als sie ihn im Sommer vom 1. FC Köln nach Gelsenkirchen holten. „Dome macht es sehr ordentlich“, sagte Büskens über Drexler. Er habe aber auch schon bei seinen vorherigen Stationen in Köln, bei Holstein Kiel und bei Rot-Weiß Erfurt gezeigt, dass er in der Lage ist, in der 2. Bundesliga den Unterschied zu machen. Dass der Routinier jetzt auch auf Schalke überzeugt, sei für den Trainer deshalb „nichts Überraschendes“.
Unter Ex-Schalker-Trainer Grammozis war Drexler nur Mitläufer
Obwohl Büskens die Leistungssteigerung seines Schützlings herunterspielt, ist es auffällig, wie sich Drexler in den vergangenen Wochen entwickelt hat. Unter Dimitrios Grammozis war der Offensivmann – auch wegen vieler kleiner Verletzungen – höchstens ein Mitläufer. Ein Tor und zwei Vorlagen konnte er in 16 Ligaspielen unter dem Ex-Coach beisteuern. Nur selten fiel er auf. In den drei Zweitligapartien unter Büskens kommt er allerdings schon auf ein Tor und ein Assist, sowie das Siegtor beim 1:0-Sieg im Testspiel gegen den FC Utrecht während der Länderspielpause.
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Büskens habe versucht, eine Bindung zu Drexler aufzubauen, hat er nach dem Spiel in Dresden verraten – so wie zu all seinen Profis. Doch schon bei Büskens‘ ersten öffentlichen Auftritt, nach seiner Beförderung zum Cheftrainer, erklärte er, dass er das persönliche Gespräch mit dem Ex-Kölner gesucht habe. Büskens nämlich wusste, dass er Offensivspieler noch viel ungenutztes Potenzial hatte. Nicht umsonst zählte Drexler in der vergangenen Saison noch zu erweiterten Stammpersonal der Domstädter in der Bundesliga (31 Pflichtspiele 2020/21).
Schalke-Profi Dominick Drexler weiß, wie man aufsteigt
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Dieses Potenzial scheint Drexler auf Schalke jetzt endlich zu entfalten – und das zu einem enorm wichtigen Zeitpunkt. Denn der Endspurt im Aufstiegsrennen hat begonnen. Dank zuletzt drei Siegen in Serie sind die Schalker als Tabellenvierter der 2. Bundesliga nur noch einen Punkt von einem direkten Aufstiegsplatz entfernt. Sollte sich Schalke am Samstag gegen Heidenheim (13.30 Uhr/Sky) und auch in den direkten Duellen gegen die Aufstiegsrivalen aus Darmstadt, Bremen, St. Pauli und Nürnberg gut schlagen, ist der Wiederaufstieg in die Bundesliga tatsächlich möglich.
Für Dominick Drexler wäre es nach 2019 der zweite Aufstieg in seiner Karriere – damals überragte er bei den Kölnern mit neun Toren und 18 Vorlagen und harmonierte prächtig mit dem damaligen FC-Stürmer Simon Terodde, der in dieser Saison mit 29 Toren Torschützenkönig der 2. Bundesliga wurde. Auf Schalke hätte man sicher nichts dagegen, wenn das Duo Drexler/Terodde auch Königsblau noch zum Aufstieg führen würde.