Gelsenkirchen. Auch dank Martin Fraisl spielt Schalke gegen Kiel 1:1. Der Torwart ist zwar enttäuscht, setzt aber auf die „24-Stunden-Regel“.
Den Auftakt ins Fußballjahr 2022 hatte sich der FC Schalke 04 mit Sicherheit anders vorgestellt. Im Zweitliga-Heimspiel gegen ein stark ersatzgeschwächtes Holstein Kiel reichte es nur zu einem 1:1 (0:0). „Natürlich hätten wir das Spiel gern gewonnen“, sagt Schalkes Torwart Martin Fraisl. „Wir sind gestartet wie die Feuerwehr, von hinten hatte ich das Gefühl, es ist nur eine Frage der Zeit, bis das erste Tor fällt.“
Fraisls Kollegen aber nutzten ihre Chancen nicht. Mal wurden die Angriffe nicht gut zu Ende gespielt, mal hielt Kiels Torwart Thomas Dähne stark – wie etwa den Fernschuss von Salif Sané. „Den hält der Torwart sensationell“, lobt Fraisl seinen Kieler Kollegen. „Durch einen unnötigen Fehler haben wir dann selbst ein Gegentor kassiert und laufen dann hinterher“, analysiert der 28 Jahre alte Österreicher.
Schalke-Torwart Fraisl: "... dafür war unsere Leistung zu stabil"
Für Fraisl ist es „schade“, dass es für Schalke nicht zum Sieg gereicht hat. „Es ist aber nicht so, dass wir nach Hause fahren und uns hier nie wieder blicken lassen dürfen. Dafür war unsere Leistung zu stabil.“ Angesprochen auf seine Gefühle nach dem Abpfiff sagt er: „Direkt nach dem Spiel dachte ich, dass mehr drin war. Man ärgert sich wahnsinnig. Wir sollten hier die berühmte 24-Stunden-Regel anwenden. Also 24 Stunden lang ärgern und dann den Kopf hochnehmen und optimistisch in Richtung Aue blicken.“
Mit einem Sieg hätten die Schalker als Tabellendritter zum kommenden Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue (Samstag, 20.30 Uhr/Sky und Sport1) reisen können – diesen Sprung hat die Mannschaft allerdings verpasst. „Wir wollten diesen Sprung in der Tabelle unbedingt machen“, erklärt Fraisl. „Aber aus der Pause sind wir nicht so gut herausgekommen, wie wir es uns vorgenommen hatten.“ Woran das lag, wollen die Gelsenkirchener laut des Torwarts nun analysieren.
Schalke-Torwart Fraisl zum Gegentor: "Ein absoluter Glücksschuss"
Dass es für Schalke trotz starkem Beginn überhaupt noch zu einem Unentschieden gereicht hat, lag auch an Fraisl selbst. Gleich zweimal parierte der Österreicher enorm stark – etwa den Freistoß von Mikkel Kirkeskov kurz vor der Halbzeitpause. „Die Trainer verlangen von mir eine hohe Position, um Bälle abzufangen. Trotzdem muss ich so stehen, dass ich auch noch auf der Torlinie reagieren kann – das ist mir zum Glück gut gelungen“, so der Torwart.
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Geschlagen geben musste sich Fraisl nur beim Schuss von Kiels Kapitän Alexander Mühling. „Ein absoluter Glücksschuss“, ärgert sich der Österreicher. „Er will den Ball mit dem Vollspann nehmen, doch er rutscht auf den Außenrist ab. Aber irgendwann wird es auch uns wieder passieren, dass wir einen Ball nicht richtig treffen und er deshalb reinkullert.“ Vielleicht ja schon am kommenden Samstag.