Gelsenkirchen/Sandhausen. Der FC Schalke reist zum SV Sandhausen – und mit ihm 10.000 Fans. Oder mehr. Vor Ort freut man sich. So laufen die Vorbereitungen.

Die Vorfreude ist riesengroß, bei vielen auch die Aufregung oder die Nervosität: Rund 10.000 Fans des FC Schalke 04 werden sich am Freitag auf den Weg in den 15.000-Einwohner-Ort Sandhausen machen, wo ihre Mannschaft einen großen Schritt Richtung Rückkehr in die erste Liga machen soll. Es wird voll im Dorf – aber vor Ort bleiben im Vorfeld alle ganz gelassen.

Auf Nachfrage bei der ein oder anderen Kneipe in Sandhausen, allzu viele gibt es nicht, ist von besonderen Vorbereitungen für durstige Schalker nichts zu hören. Und auch die offiziellen Stellen bleiben ganz gelassen. Bürgermeister Hakan Günes (CDU) sagt: „In unserer Gemeinde haben wir mit der Austragung großer Sportereignisse inzwischen Erfahrung.“

Schalke auswärts in Sandhausen: Polizei bleibt gelassen

Und auch Polizeidirektor Peter Albrecht, Einsatzleiter am Freitagabend verweist darauf, dass man in Sandhausen inzwischen Erfahrungen aus zwölf Jahren zweiter Liga hat, man dementsprechend schon „viele große und kleine“ Fußballspiele begleitet habe. Und das am Freitagabend wird ein großes, keine Frage.

Die sportlichen Umstände nehmen allerdings Schärfe heraus: Der SV Sandhausen hat durch eine fulminante Rückrunde den Klassenerhalt bereits gesichert. Schalke hat nach dem 1:4 gegen Werder Bremen keine Chance, schon Freitagabend den Aufstieg perfekt zu machen, was möglicherweise einen Freuden-Platzsturm zur Folge gehabt hätte.

Trotzdem ist das Gäste-Aufkommen natürlich enorm: „Rund drei- bis fünftausend aus Sandhausen sind eigentlich immer im Stadion. Also denke ich, dass der Rest von Schalke kommt“, rechnet Einsatzleiter Albrecht. Schalkes Direktor für Fanangelegenheiten Sebastian Buntkirchen rechnet mit einem „Vielfachen“ des Gästekontingents von 2500 Karten. Bis zu 12.000 also Fans in einem 15.000-Einwohner-Ort – eine Herausforderung.

Heim-Fans kommen zu Fuß, Schalke-Fans mit dem Auto

Die Herausforderungen sieht die Polizei vor allem in der Verkehrsführung. Auch bei der Gemeinde sind sie gewappnet. Ab 15 Uhr wird die Hauptstraße im Bereich des Stadions voll gesperrt, wie bei jedem Heimspiel.

Schön anzuschauen: Marius Bülters Tor im Hinspiel wurde sogar für das Tor des Monats nominiert. Schalke besiegte den SV Sandhausen 5:2.
Schön anzuschauen: Marius Bülters Tor im Hinspiel wurde sogar für das Tor des Monats nominiert. Schalke besiegte den SV Sandhausen 5:2. © Jürgen Fromme/ firo Sportphoto | Jürgen Fromme

„Die heimischen Fans kommen hauptsächlich zu Fuß, per Fahrrad oder mit dem ÖPNV“, heißt es auf Anfrage von der Gemeinde – man rechne damit, dass die meisten Gäste dagegen mit dem Auto anreisen. Einen Sonderzug gibt es nicht.

Parkmöglichkeiten, auch in den Nachbarkommunen, würden weiträumig ausgeschildert: „Für Gästefans wird es wieder die Möglichkeit geben, bei den „Sandhäuser Höfen“ zu parken. Zusätzlich können in Absprache mit der benachbarten Stadt Walldorf und der Gemeinde Nußloch die dortigen Parkplätze genutzt werden. Vom Parkplatz in Nußloch sowie vom Bahnhof „St. Ilgen/Sandhausen“ wird zusätzlich ein Shuttle-Bus-Service zum Stadion eingerichtet. Vom Parkplatz in Walldorf ist das BWT-Stadion fußläufig erreichbar.“

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Ohne Karte sollte niemand nach Sandhausen reisen

Einen speziellen Anlaufpunkt für Gästefans dagegen gibt es nicht, auch kein „Public Viewing“: sowohl der FC Schalke 04 als auch die Gemeinde Sandhausen raten dringend davon ab, ohne Karte anzureisen – allen anderen dagegen rate man zur frühzeitigen Anreise. Und so wünschen sich sowohl Polizeidirektor Albrecht als auch Sandhausens Gemeindesprecher einen stimmungsvollen Abend und ein schönes Fußballspiel an einem Abend, an dem man natürlich „auf alles vorbereitet sei, wie Peter Albrecht betont.

Ein besonderes Risiko für Auseinandersetzungen der Fangruppen sehe die Polizei aber nicht. Es gibt keine Rivalität zwischen den Fangruppen, zumal es ja erst ein Schalker Pflichtspiel in Sandhausen gab: Im Februar 2017 gewann Schalke im DFB-Pokal 4:1 beim SVS. Es war das erste Mal überhaupt, dass das Hardtwald-Stadion ausverkauft war.