Gelsenkirchen. Zum ersten Mal nach seiner Verletzungspause spielte Schalke-Kapitän Danny Latza von Beginn an. Das war seine Analyse zum 0:1 in Heidenheim.
Eingepackt in eine dicke Trainingsjacke, mit Wollmütze auf dem Kopf, kam Kapitän Danny Latza vom FC Schalke 04 nach der bitteren 0:1 (0:0)-Last-Minute-Niederlage beim 1. FC Heidenheim in die Interviewzone. "Das Spiel war auf Augenhöhe. Wenn es kurz vor Schluss 0:0 steht, muss man das 0:0 auch mal mitnehmen, mit einem Punkt nach Hause fahren. Das wäre auch gerecht gewesen", sagte Latza etwas zerknirscht.
Schalke: Terodde und Ouwejan patzen beim Gegentor
Zwei Gründe führte er für die Niederlage durch das späte Kopfball-Gegentor von Oliver Hüsing (89.) an. Erstens: Dass sein Team die letzte von vielen Standardsituationen der Heidenheimer nicht auch noch konzentriert verteidigt habe. "Wir haben einige Standards zugelassen, dann musst du die letzte Standard auch noch konsequent verteidigen", sagte Latza. Simon Terodde war eigentlich für Hüsing eingeteilt, stand aber nicht in der Nähe, sondern Thomas Ouwejan. Der war im Kopfballduell chancenlos. Und Latzas zweiter Kritikpunkt: die schwache Offensive.
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"Wir hatten heute nicht die Durchschlagskraft vorn im letzten Drittel, um die richtig großen Torchancen herauszuspielen. Wir waren sehr laufstark, sehr agil, sehr zweikampfstark - da kann man uns keinen Vorwurf machen. Unsere Leistung war in Ordnung, nicht schlecht. Das Manko war das letzte Drittel. Wir haben uns keine wirklich hundertprozentigen Torchancen erspielt", bemängelte Latza.
Erster Startelf-Einsatz für Schalke-Kapitän Latza seit 23. Juli
Mit seiner eigenen Leistung war der 31-Jährige zufrieden - zum ersten Mal seit seiner am ersten Spieltag (23. Juli) im Heimspiel gegen den Hamburger SV (1:3) erlittenen Verletzung stand er in der Startelf, spielte 78 Minuten lang. "Ich fand, dass ich gut ins Spiel kam, ich hatte Ruhe am Ball, habe mich gut gefühlt", sagte Latza und ergänzte: "Dass es nicht für 90 Minuten gereicht hat, war abzusehen. Wir wussten, dass Heidenheim eine der laufstärksten Mannschaften der Liga ist, die uns alles abverlangt hat. Da dagegen zu halten, ist intensiv. Ich habe versucht, alles reinzuhauen, habe aber dann gemerkt, dass die Beine schwer wurden, dass die Kräfte nicht mehr da waren." Die Fitness für 90 Minuten würde aber schnell wiederkommen: "Ich hole mir das über die Spiele, du bekommst einen ganz anderen Rhythmus."
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Auch im Spiel gegen Darmstadt 98 (Sonntag, 7. November, 13.30 Uhr) will er erste Wahl sein. "Darauf freue ich mich. Wir können am Wochenende durchatmen. Dann werden wir gegen Darmstadt wieder alles raushauen."