Düsseldorf. . Das Team von Cheftrainer Christof Kreutzer brachte Mannheim an den Rand einer Niederlage, fuhr nach einer 2:0-Führung aber noch als Verlierer vom Eis und wartet weiter auf den ersten Punkt in der Ferne. Mann des Tages war dennoch Keeper Beskorowany, der seinen Vertrag bis zum Saisonende verlängert hat

Das Warten auf den ersten Auswärtspunkt geht mindestens bis zum morgigen Straßenbahn-Derby in Krefeld weiter. Über 40 Minuten schnupperten die DEG-Eishockeycracks gestern Abend an einer Überraschung, doch im Schlussdrittel wurden die Rot-Gelben nach einer 2:0-Führung noch von den Adlern überflügelt. Am Ende setzte es eine knappe 2:3 (2:0, 0:1, 0:2)-Niederlage in Mannheim. Entscheidend war das schwache Überzahlspiel. Das Team von Cheftrainer Christof Kreutzer schwächelte dieses Mal im Powerplay, vergab zweimal mit zwei Mann mehr auf dem Eis die Entscheidung und kehrte somit auch im sechsten Anlauf ohne Punkte aus der Ferne zurück.

Hechtsprung durch den Torraum

Mann des Tages war trotz der Niederlage Keeper Tyler Beskorowany, der Teils mit Hechtsprüngen durch den Torraum segelte und seiner Mannschaft mit sehenswerten Paraden erneut eine Siegchance gab. Kein Wunder, dass die Vereinsführung bereits gestern Vormittag vorzeitig seinen bis Ende Oktober datierten Vertrag bis zum Saisonende verlängerte.

Die DEG war als krasser Außenseiter zum 78. DEL-Duell mit den Adlern gereist. Nicht nur, dass die Mannheimer in eigener Halle ungeschlagen und DEL-Spitzenreiter sind – in zuvor 39 Duellen gelangen den Rot-Gelben nur 13 Erfolge. Die Hausherren untermauerten auch sogleich ihre Favoritenrolle und deckten Keeper Tyler Beskorowany mit Schüssen im Sekundentakt ein.

Aus dem Nichts gingen die DEG dann jedoch in Führung. Es war der erste Gäste-Torschuss des Spiels – nach einem Bullygewinn von Travis Turnbull zog Michael Davies sofort ab und der Puck rutschte durch die „Hosenträger“ von Mannheims Back-up-Goalie Youri Ziffzer. Die Greifvögel antworteten mit wütenden Angriffen, doch die Rot-Gelben warfen sich immer wieder in die Schussbahn der Mannheimer. Und markierten kurz darauf gar das 2:0. Ein Schuss von Rob Collins wurde zu einer Bogenlampe über den Fanghandschuh vom Ziffzer abgefälscht. Der Spielverlauf war endgültig auf den Kopf gestellt.

Im zweiten Drittel sollte sich das Blatt dann jedoch bereits leicht wenden. Die DEG verpasste es, den dritten Treffer nachzulegen. In der 36. Minute hätte Daniel Kreutzer für die Vorentscheidung sorgen müssen, doch verfehlte er bei Überzahl das leere Tor. Wie es besser geht demonstrierten kurz darauf die Mannheimer – 60 Sekunden nachdem Kurt Davis auf der Strafbank platzgenommen hatte klingelte es durch Adler Christoph Ullmann auch schon im Gäste-Gehäuse.

An den Rand der Verzweiflung

Dank der starken Paraden von Beskorowany, der durch die Vertragsverlängerung noch einmal einen zusätzlichen Schub bekommen zu haben schien und die Mannheimer reihenweise an den Rand der Verzweiflung brachte, ging es mit der hauchdünnen Führung in den Schlussabschnitt.

Den schnellen 2:2-Ausgleich konnte aber auch der 24-jährige Kanadier nicht verhindern. Zwei Zeigerumdrehungen später hatten die Düsseldorfer 120 Sekunden lang mit zwei Mann mehr auf dem Eis die große Chance, erneut in Front zu gehen – ohne Erfolg. Kaum wieder vollzählig markierten die Adler stattdessen nach einem katastrophalem Fehlpass von Travis Turnbull im eigenen Drittel den 3:2-Siegtreffer.