Köln. Die Iserlohn Roosters steckten die personellen Nackenschläge weg, feierten bei den Kölner Haien ihren dritten Sieg in Folge und sind derzeit einfach richtig gut drauf. Beim 4:2 in der Domstadt mussten die Roosters allerdings bis zum Ende alles rausholen.
Kölner Haie - Iserlohn Roosters 2:4 (0:0, 1:2, 1:2). Nicht ganz so problematisch die zunächst befürchtet stellte sich die Personalsituation auf Seiten der Sauerländer dar. Insgesamt konnte Trainer Jari Pasanen auf 19 Feldspieler zurückgreifen, darunter auch Verteidiger Ryan Button, so dass drei Abwehrreihen zur Verfügung standen.
Das „Sechsganggetriebe“ (so die DEL nach den beiden letzten Siegen der Roosters) begann recht flott gegen zuletzt schwächelnden Haie. Dieter Orendorz prüfte in der zweiten Minute Kölns Keeper aus den Birken, Nicholas Petersen scheiterte im Nachschuss ebenfalls am Ex-Iserlohner. Wenig später legte Petersen von der Grundlinie per Rückhand auf Brodie Dupont ab, doch der Linksaußen schlug in aussichtsreicher Position über den Puck. Ähnliches passierte Riefers, als er alleine auf Keeper Mathias Lange zulief (8.) und Kölns erste Großchance vergab. Kurz darauf sorgte Jubiläumsspieler Chad Bassen (500. DEL-Partie) mit seinem „Störfeuer“ gegen Iggulden dafür, dass die Roosters nicht in Rückstand gerieten (11.). Danach nahm aber Iserlohn wieder das Heft in die Hand. Und das in erster Linie über die spielerische Komponente. Colten Teubert und Dylan Wruck demonstrierten, wie man schnell und effektiv die neutrale Zone überbrückt (13.), Richard Jares stellte aus den Birken mit einem platzierten Schuss vor Probleme (16.). Kurz vor Drittelende tankte sich Brooks Macek durch, legte ab auf Derek Whitmore, der an aus den Birken scheiterte.
Auch interessant
Beide Teams bewiesen, dass 20 torlose Minuten sehr abwechslungsreich sein können. Der hohe Unterhaltungswert setzte sich im Mittelabschnitt fort, zunächst mit leichter Dominanz der Haie. Lange war jedoch gegen Zerressen zur Stelle (22.). Die erste Strafe gab es in der 25. Minute - gegen Köln. Whitmore und Raedeke fanden im Powerplay aber nicht die Lücke. Das machten die Haie besser. Wieder komplett, zog Riefers ab, Rankin gab dem Puck den entscheidenden Kick durch Langes Schoner - 1:0 (30.). Der Jubel der Haie-Fans währte nicht lange an. Nur 74 Sekunden später setzte Wruck von der linken Seite zum trockenen Schuss an und bugsierte das Spielgerät in die lange Ecke - 1:1 (31.). Das Krupp-Team wirkte geschockt. Kaum ein Angriff gelang noch, und die Defensive agierte umständlich. Davon profitierte Brooks Macek. Von den Kölner Verteidigern allein gelassen, wuchtete er den Puck über aus den Birkens Kopf zur umjubelten Führung (34.) ins Netz. Die 7900 Kölner Fans unter den 8045 Zuschauern quittierten die drohende dritte Niederlage in Folge mit Pfiffen. 30 Sekunden vor Ende des zweiten Drittel sicherte der Pfosten nach einem Riefers-Schuss den Roosters die knappe Führung.
Köln gibt sich nicht geschlagen
48 Sekunden war der Schlussabschnitt alt, als Brent Raedeke nach einem Schuss von Whitmore zum 3:1 traf. Doch der dritte Sieg in Folge war noch nicht unter Dach und Fach. Köln setzte alles auf den Anschlusstreffer. Als Petersen auf der Strafbank saß, scheiterten Stephens und Tripp an Lange. Kurz darauf war der aber machtlos, als Ohmann einen Schuss von Falk unhaltbar abfälschte (52.). Köln drängte nun auf den Ausgleich, doch Lange behielt die Übersicht. Allerdings verletzte sich Richard Jares bei einer Abwehraktion (53.) und humpelte, von zwei Betreuern gestützt, in die Kabine.
Für die Entscheidung hätten Petersen und Dupont sorgen können (55.), doch ihren Konter stoppte aus den Birken. Die Roosters versuchten zweieinhalb Minuten vor der Sirene, eine Überzahl sicher über die Bühne zu bringen - mit Erfolg. Alex Foster machte 21 Sekunden vor dem Ende mit dem Schuss ins leere Tor alles klar.