Iserlohn. . Wer hätte das im Dezember und einem bis dahin enttäuschenden Saisonverlauf für möglich gehalten?! Die Roosters haben sich zum dritten Mal seit ihrer DEL-Zugehörigkeit für die Play-offs qualifiziert, davon zum zweiten Mal für die erste Play-off-Runde.
Am vorletzten Spieltag der Hauptrunde machten die Iserlohn Roosters den Einzug in Teil eins der K.o.-Runde durch einen klaren Sieg über Schwenningen perfekt. Abschlussplatzierung und Gegner stehen aber noch nicht fest. sogar ein Heimrecht ist am kommenden Sonntag möglich. Die in Frage kommenden Gegner: München, Ingolstadt oder Meister Berlin, der der unangenehmste Kontrahent aus diesem Trio sein dürfte.
Begeisterung pur herrschte nach dem Match auf den Rängen. Die Spieler sowie die Trainer Jari Pasanen und Jamie Bartman, deren Vertragsverlängerungen wohl in dieser Woche bekannt gegeben wird, wurden zur Party auf das Eis gebeten, der verletzte Mike York blieb vorsichtshalber an der Bande stehen, genoss den Triumph aber ebenso.
5:0-Erfolg gegen die Wild Wings
Schon vor dem Spiel knisterte die Atmosphäre in der ausverkauften Halle. Doch die Spannung löste sich relativ frühzeitig, denn schon am Ende des ersten Drittels zeichnete sich die Endrundenteilnahme ab, weil Berlin gegen Augsburg schnell vorgelegt hatte, so dass die AEV-Aktien auf Platz zehn früh sanken. Als dann Iserlohn selbst binnen 90 Sekunden auf 2:0 davonzog, war mit der ersten Drittelpause praktisch schon alles klar.
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Die Hausherren übernahmen sofort die Initiative, taten sich aber schwer. Und der Aufsteiger, für den es nur noch ums Prestige ging, präsentierte sich keinesfalls gewillt, das Feld kampflos zu überlassen. Die Schwarzwälder hielten mit, richtig gefährlich aber wurden sie nur zwei-, dreimal. Doch Keeper Erik Ersberg, Spieler der Monate Januar und Februar, hielt sich schadlos. Aber auch sein Gegenüber Dimitri Pätzold ließ sich zunächst nicht bezwingen. Kurz vor der ersten Pause ging es dann allerdings ganz fix. Gerade einmal 90 Sekunden benötigte der IEC, um sich mit einem Doppelschlag auf Kurs zu schießen. Zunächst zog Brodie Dupont unhaltbar ab (17.), danach startete Chris Connolly einen Vorstoß über rechts, legte dem völlig frei stehenden Brent Raedeke auf – 2:0! „Play-offs nur mit Iserlohn!“, jubelte der IEC-Anhang.
Kurz nach dem Wechsel bot sich Brooks Macek die Riesenchance zum 3:0. Denn er war von Ex-Roosters Alexander Dück gehalten worden – Penalty. Doch Macek scheiterte mit seinem Versuch an Pätzold (23.). Wenig später erhöhte Berlin gegen die Panther auf 4:0 – das war’s endgültig im Play-off-Kampf. Viel tat sich im Mittelabschnitt dann nicht. Iserlohn dominierte ohne zu glänzen, besaß einige Möglichkeiten durch Raedeke (24., 38.), durch Lasse Kopitz bei einem Unterzahlkonter (32.) oder Jeff Giuliano (38.). Aber zum dritten Treffer langte es noch nicht. Allerdings ließen die Blau-Weißen auch wenig zu.
Johnson traktiert Conolly mit dem Schläger
Kurz nach Wiederbeginn durfte dann jedoch wieder gejubelt werden. Zwar vergab Bobby Raymond einen vielversprechenden 3:1-Angriff, doch Connolly setzte energisch nach, erkämpfte sich die Scheibe, bediente Raedeke, und der machte, mit etwas Glück, das 3:0 und seinen zweiten Treffer perfekt (42.). Jetzt ging es nur noch um die Höhe des Erfolges, denn die Waldstädter kontrollierten das Geschehen. Schwenningen kam zu einigen Entlastungsangriffen, aber Ersberg kämpfte mit guten Paraden um seinen Shut-out. Mit Erfolg.
Bei seinem Gegenüber schlug es indes noch zweimal ein: Zunächst traf Raymond per Schlagschuss (54.), zwei Minuten später erhöhte Macek auf 5:0. Der Torjubel ging allerdings in einer „Rollerei“ etlicher Spieler unter, nachdem Nicholas Johnson IEC-Stürmer Chris Connolly niedergestreckt hatte. Als Connolly gestikulierend an der Wild-Wings-Bank vorbei fuhr, folgte ihm Johnson und traktierte den Stürmer mit dem Schläger. Aber die Gemüter beruhigten sich. „Wieder alles im Griff!“, skandierte der Anhang, auch die „La Ola“ brandete durch das Stadion. „Oh, wie ist das schön!“ Und Kapitän Michael Wolf gab die Stimmung im Team wieder: „Wir waren vom Gefühl noch nicht so weit, schon an das Saisonende zu denken. Jetzt wollen wir noch einige Spiele machen.“ Wer hätte das im Dezember für möglich gehalten?!