Iserlohn. . Nach dem Abschied von Robert Hock beim Eishockey-Klub Iserlohn Roosters ist von einem kongenialen Duo nur noch Michael Wolf übrig. Er wird seinen Partner in der neuen Saison der DEL vermissen - auf und außerhalb des Eises. Von zwei unterschiedlichen Typen, die gemeinsam zum Traumpaar des deutschen Eishockeys wurden.
Das Bild entsteht im März 2008, als das Wirken dieser beiden so unterschiedlichen Männer seinen Höhepunkt erreicht. Es ist der Moment, als Iserlohn in der gesamten Sport-Republik wahrgenommen wird, weil Michael Wolf und Robert Hock an diesem unscheinbaren Standort ihr Unwesen treiben. Zwei Ausnahmekönner, die überall sonst mehr Titel gewinnen und mehr Geld verdienen könnten. Aber zusammen spielen sie für die Iserlohn Roosters, verzücken die Fans mit ihren Tricks, mit ihren Toren - und gelten als das Traumpaar des deutschen Eishockeys. Zeitungsjournalisten und Fernsehsender rücken an, um die Geschichte zu erzählen.
Eine Hälfte eines genialen Duos
Damals stehen die Iserlohn Roosters in den Play-offs. Jenes zähe Ringen um den Meistertitel, das die Sauerländer dieses Mal weit verfehlten. Ein sportliches Desaster, an dessen Ende Robert Hock, mittlerweile 40 Jahre alt, den Seilersee verlassen muss. Zurück bleibt Michael Wolf (32), die eine Hälfte eines genialen Duos, die eine Hälfte einer guten Freundschaft. Ein Ein-Mann-Duo.
„Die beiden waren wie Hand und Handschuh“, sagt Karsten Mende, der als Manager den Torjäger Wolf 2005 und den filigranen Vorlagengeber Hock 2006 nach Iserlohn lotste. „Das passte perfekt.“ Nicht nur sportlich. Hier Hock, der sprachgewandte, extrovertierte, dort Wolf, der vom Ehrgeiz getriebene, introvertierte. Wenn der „Wolfi“ mal wieder mit sich haderte, weil er seiner Meinung nach eine Situation nicht perfekt gelöst hatte, dann haben ihn die Sprüche seines Kabinen-Nachbarn aufgeheitert. Und wenn dann alles wieder gut war, sagte der „Hocker“ mit einem Lächeln: „Ich habe dich groß gemacht, aber Du dankst es mir nicht.“
„Michael wird etwas fehlen“
Nicht wenige Menschen sagen, dass Michael Wolf heute nicht das wäre, was er ist, nämlich der beste deutsche Stürmer, wenn sein Partner mit der kalten Schnauze nicht gewesen wäre. So mag Hock das nicht stehen lassen. „Michael hat sich ganz allein zu dem gemacht, was er heute ist. Ich darf mich aber geehrt fühlen, ihm vielleicht ein paar Tipps gegeben zu haben. Das macht mich sehr, sehr stolz, weil er auch ein richtig guter Freund ist.“ Doch die gemeinsamen Billard-Partien gehören nun vorerst der Vergangenheit an. „Ich denke schon, dass Michael etwas fehlen wird“, sagt Karsten Mende. „Aber Robert Hock war sicher nicht der alleinige Wohlfühlfaktor für ihn.“
Sportlich wird Mende demnächst für Ersatz sorgen müssen. Und Michael Wolf wird genau beobachten., wer ihm da zukünftig zur Seite gestellt wird. Er weilt derzeit in seiner Heimat Füssen, in der kommenden Woche kehrt er zurück ins Sauerland. Dann wird es wohl noch einmal zu einem Treffen zwischen Hock und Wolf kommen, zu einer ordentlichen Verabschiedung.
Saison 2007/2008 "war einzigartig"
Danach wird der Eishockeyspieler Robert Hock Iserlohn für immer verlassen. Im Gepäck hat er - abgesehen von seiner letzten Saison - nur die besten Erinnerungen. Vor allem an die Saison 2007/2008. „Dieses Jahr“, sagt der 40-Jährige, „war einzigartig.“ So wie das Duo Michael Wolf und Robert Hock.